US-Vorwahlen

Schwerer Dämpfer für Trump: Cruz gewinnt in Iowa

Ausland
02.02.2016 08:48

Im US-Präsidentschaftswahlkampf hat der erzkonservative texanische Senator Ted Cruz bei den Republikanern in der Nacht auf Dienstag die erste Vorwahl im Bundesstaat Iowa vor Donald Trump für sich entschieden. Für den New Yorker Immobilienmogul ist das eine schmerzliche Niederlage. Bei den Demokraten siegte Ex-Außenministerin Hillary Clinton hauchdünn - und mit Münzwurf - vor Bernie Sanders, dem Senator aus Vermont.

Cruz verwies mit etwa 28 Prozent Trump, der rund 24 Prozent erreichte, auf Platz zwei. Mit etwa 23 Prozent landete Marco Rubio, Senator aus Florida, knapp hinter dem Milliardär. Der republikanische Bewerber Mike Huckabee warf noch am Montagabend das Handtuch.

Knallharter Erzkonservativer gegen "Washington-Kartell"
Cruz jubelte mit seinen Anhängern über seinen Erfolg. Das Ergebnis sei ein "Sieg für engagierte Konservative in Iowa und im gesamten Land". Sein Triumph sei Teil einer größeren Bewegung von Konservativen, die sich gegen das "Washington-Kartell" richte. Der Texaner, Sohn eines Kubaners und einer US-Amerikanerin, lehnt Abtreibung genauso ab wie strengere Waffengesetze. "Obamacare", der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama, hat er den offenen Kampf angesagt. Die Bundessteuerbehörde würde er am liebsten ganz abschaffen und die südliche US-Grenze zu Mexiko in eine Festung verwandeln.

Trump weiterhin siegessicher: "Holen uns die Nominierung"
Trump sagte, trotz des zweiten Platzes fühle er sich "sehr geehrt". Zu Beginn des Rennens habe niemand gedacht, dass er in Iowa überhaupt unter die ersten zehn kommen könne. Nun wolle er alle Kräfte auf die nächsten Vorwahlen in New Hampshire und South Carolina richten. "Wir werden uns diese Nominierung für die Präsidentschaft holen", rief er seinen Anhängern zu. "Und wir werden Hillary oder Bernie Sanders, wen auch immer sie da aufstellen, locker schlagen."

Clinton nur 0,2 Prozentpunkte vor Sanders
Bei den Demokraten entschied Clinton die Vorwahl in Iowa hauchdünn für sich. Sie kam auf 49,8 Prozent, ihr Kontrahent Sanders auf 49,6 Prozent. Marylands Ex-Gouverneur Martin O'Malley erreichte lediglich 0,6 Prozent und verkündete seinen Ausstieg aus dem Kandidatenrennen. Clinton zeigte sich vor ihren Anhängern für den weiteren Wahlkampf optimistisch.

Clinton hatte bei Münzwurf Glück auf ihrer Seite
Wegen organisatorischer Probleme wurde in mehreren Wahlkreisen letztlich per Münzwurf entschieden. In Iowas Hauptstadt Des Moines schien bei den Demokraten beispielsweise zunächst alles klar: Clinton bekam bei der Abstimmung per Handzeichen die Mehrheit und damit die meisten Delegierten. Da jedoch beim Nachzählen Dutzende Wähler vorzeitig nach Hause gegangen waren, kam man plötzlich zu einem anderen Ergebnis: ein Delegiertenplatz blieb offen. Schließlich wurde per Münzwurf zwischen Clinton und Sanders entschieden - Clinton bekam den zusätzlichen Delegierten.

Die US-Vorwahlen werden schon in der kommenden Woche im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire fortgesetzt. Bei den Demokraten liegt dort Sanders laut Umfragen deutlich vorne, bei den Republikanern führt Trump mit großem Vorsprung.

Kandidaten werden bei Parteitagen im Sommer fixiert
Nach den Vorwahlen werden Demokraten und Republikaner im Sommer bei großen Parteitagen mit Tausenden Delegierten ihren Präsidentschaftskandidaten benennen. Insgesamt muss ein Kandidat in den Vorwahlen bei den Demokraten 2382 Delegierte auf sich vereinen, bei den Republikanern sind es 1237 Delegierte.

Einen Nachfolger für Barack Obama und damit ihren 45. Präsidenten wählen die USA am 8. November. Obama bleibt noch bis Mitte Jänner 2017 im Amt, wenn der neue Präsident oder die erste Präsidentin vereidigt wird.

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