Die Gegner des von der FPÖ ausgerichteten Wiener Akademikerballs werden am Tag des Events am 29. Jänner wieder auf die Straße gehen. Zwar verzichtet die Plattform "NOWKR" dieses Jahr auf Aktionen, die Gruppierung "Offensive gegen Rechts" (OGR) hat aber bereits zu einer Kundgebung aufgerufen. Der Ballveranstalter erklärte, man sei jedenfalls für alle Eventualitäten gerüstet, die Sicherheit der Ballgäste sei gewährleistet.
"Auch dieses Jahr rufen wir alle Antifaschist_innen dazu auf, sich an den Protesten gegen die FPÖ und deutsch-nationale Burschenschafter zu beteiligen", heißt es auf der Webseite der OGR. Auch auf die aktuelle Flüchtlingskrise nimmt der Demo-Aufruf Bezug: "Sagen wir klar: Burschenschafter vertreiben - Flüchtlinge bleiben!"
Die Veranstaltung ist laut OGR bereits bei der Polizei angemeldet, eine genaue Route aber noch nicht festgelegt. Seitens der Polizei hieß es, es gebe bereits Anmeldungen für Kundgebungen, die genaue Zahl der Veranstaltungen und deren Routen stehe aber noch nicht fest. Die Plattform "Jetzt Zeichen Setzen" plant am Tag des Balls wieder eine Veranstaltung am Heldenplatz mit Konzerten und Lesungen, so Sprecher Niki Kunrath.
Im Jahr 2014 war es bei den Demonstrationen zu teils gewalttätigen Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und auch Verletzten sowohl aufseiten der Polizei als unter den Demonstranten gekommen, auch scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei wurde laut. Die Demonstrationen rund um den letzten Ball im Jänner 2015 verliefen dann etwas ruhiger, es kam aber dennoch erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Ballveranstalter für alle Eventualitäten gerüstet
Ballveranstalter Udo Guggenbichler von der FPÖ sagte, man sei für alle Eventualitäten gerüstet, die Sicherheit der Ballgäste sei gewährleistet. Der Kartenverkauf laufe jedenfalls "besser als je zuvor": "Man kann sagen, dass gerade die Proteste gegen den Akademikerball und deren gewalttätige Ausformung bei aufrechten Demokraten das Bewusstsein wieder geweckt haben, dass es wichtig ist, Freiheitsrechte wie Versammlungsrechte zu wahren - und somit den Ball zu unterstützen." Gleichzeitig betonte Guggenbichler, dass das Recht auf Demonstrationsfreiheit ein wichtiges Grundrecht sei - nur habe Gewalt dort nichts verloren.
Video-Archiv: Die Ausschreitungen 2015
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