"Extreme Bilanz"

Auf den Bergen: Sonnigster Dezember der Geschichte

Österreich
30.12.2015 12:02

Fast durchgehend trockenes und mildes Hochdruckwetter haben den Dezember geprägt. Auf den Bergen war er laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik der wärmste der Messgeschichte und insgesamt der trockenste seit 1865. "Die Klimabilanz ist in vielerlei Hinsicht extrem", sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik am Mittwoch.

"Auf den Bergen lag die Temperatur um 6,6 Grad über dem vieljährigen Mittel. Damit wurde ein Temperaturrekord erzielt", so Orlik. Die Sonne schien um 80 Prozent länger als im vieljährigen Mittel. In Summe ergab das laut ZAMG den sonnigsten Dezember seit der flächendeckenden Aufzeichnung der Sonnenscheindauer im Jahr 1925.

Bergstationen oft wärmste Orte
Das führte mitunter dazu, dass in einigen Regionen die wärmsten Orte des gesamten Monats die Bergstationen waren. So hatte zum Beispiel der Hahnenkamm in Kitzbühel (1794 Meter Seehöhe) mit plus 3,6 Grad den höchste Monatsmittel (Mittel der Tag- und Nachttemperaturen des gesamten Monats) von ganz Tirol. Die relativ kühlsten Regionen des Landes waren in den Tal- und Beckenlagen von Kärnten zu finden.

Berg- und Flachland zusammengerechnet, war es der viert wärmste Dezember in der Messgeschichte - mit einer Abweichung von plus 2,8 Grad über dem vieljährigen Mittel. Die drei wärmsten Dezember-Monate wurden laut ZAMG in den Jahren 1934, 1825 und 1868 registriert.

Negativer Einfluss auf Schneeverhältnisse
Die Kombination aus relativ hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen hatte vor allem einen negativen Einfluss auf die Schneeverhältnisse. Als Beispiel nannte die ZAMG den Tiroler Skiort Seefeld (Bezirk Innsbruck-Land). In den vergangenen Jahren gab es dort durchschnittlich 26 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke, heuer keinen einzigen. Das trat laut ZAMG seit Beginn der Schneemessungen in Seefeld im Jahr 1948 im Dezember noch nie auf. Noch ein extremes Beispiel für Seefeld: Durchschnittlich fallen dort im gesamten Dezember 80 Zentimeter Neuschnee, heuer nicht ein einziger.

"80 Prozent weniger Niederschlag"
"Österreichweit gesehen fiel um 80 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel", so Orlik. Besonders extrem war es im Süden. Zählt man hier November und Dezember zusammen, war es dort sogar die trockenste Periode seit 1854. So fielen zum Beispiel in Döllach in Kärnten in den beiden letzten Monaten insgesamt nur zwei Millimeter Niederschlag.

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