"Krone" vor Ort

Grausamer Alltag der Terror-Kinder aus Palästina

Ausland
05.12.2015 11:47
Die Kinder sehen es im Fernsehen. Im offiziellen PLO-TV. Kinder, die im Kinderfernsehen Gedichte aufsagen, in denen es darum geht, Juden abzustechen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Küchenmessern, Scheren, egal, was immer man gerade findet. Juden als Abkömmlinge von Affen und Schweinen. Genau so sagen sie es im offiziellen PLO-TV. Juden, die aus Europa vertrieben worden sind, weil sie immer schon Kinder in Kessel gesteckt, erstochen und gekocht haben. Die Gedichte triefen nur so vor Pathos, untermalt von dramatischer arabischer Musik.

Jeden Tag kann man das im Fernsehen im palästinensischen Westjordanland sehen. Seit Langem schon. Und jetzt hat die Propaganda gewirkt. Jetzt gehen tatsächlich palästinensische Kinder auf die Straßen von Jerusalem, Tel Aviv oder einer anderen Stadt und stechen Juden nieder.

Vier Messerattentate an einem Tag
Alleine der Autor dieser Zeilen hat vier derartige Anschläge von Kinder-Terroristen an einem einzigen Tag mitbekommen. Gerade zweimal um die Ecke, auf dem Markt in Jerusalem, an der Tankstelle an der Autobahn nach Tel Aviv usw. - die Kinder wurde dann fast immer erschossen, zumindest schwer verletzt. Ihre Opfer waren an diesem Tag alle tot.

Und im palästinensischen Fernsehen wurden die israelischen Soldaten oder Polizisten, die auf die Kinder-Terroristen geschossen hatten, als Mörder dargestellt. Juden halt, die immer schon Kinder ermordet haben, wie das PLO-TV den Kindern auf extrem hetzerische Weise einredet. Weshalb sie ja auch aus Europa vertrieben worden seien und in der Folge Israel gegründet worden sei.

Die oben beschriebenen Szenen finden derzeit jeden Tag statt. In Israel und den Palästinensergebieten in der Westbank. Nichts ist übertrieben. So stellt sich derzeit die Realität in diesem Teil des Nahen Ostens dar. Und die Kinder, die zustechen, werden immer jünger - Buben und auch Mädchen, 16, 15, 14, 13 Jahre alt.

Als Antwort wächst jüdischer Extremismus
Aber auch auf jüdischer Seite wird der Extremismus immer schlimmer. Radikale Siedler in der Westbank entführen und ermorden palästinensische Jugendliche, zünden Häuser an, in denen ganze Familien verbrennen, und anderes mehr.

Und die Gewalt richtet sich nicht nur gegen die Araber. Ein in Jerusalem lebender katholischer Geistlicher aus Europa erzählt, dass er mittlerweile bespuckt wird, wenn er in Priesterkleidung durch orthodoxe jüdische Viertel geht.

Israel verurteilt den Terror immerhin
Der Unterschied zum Terror der Palästinenser ist freilich, dass der Staat Israel den Terror verurteilt, egal, von welcher Seite er kommt, Schuldige vor Gericht stellt und zu hohen Haftstrafen verurteilt, statt sie zu glorifizieren und etwa Schulen nach ihnen zu benennen, wie die palästinensische Autonomiebehörde das tut.

Trotzdem weiß man in Israel sehr wohl, dass die überwiegende Mehrheit der Palästinenser den Terror ebenfalls vehement ablehnt. Er ist trotz der allgegenwärtigen Verhetzung durch TV und radikale Imame in keinerlei Hinsicht eine Massenbewegung, wie das etwa bei der Ersten und der Zweiten Intifada der Fall war. Und aus israelischen Militärkreisen ist auch zu hören, dass die Sicherheitsbehörden im palästinensischen Westjordanland sehr viel unternehmen, um dem Terror Herr zu werden.

"Kinder leiden an 'Frankenstein-Syndrom'"
Michael Kobi, Terrorismus-Experte vom Institut für nationale Sicherheitsstudien in Tel Aviv, spricht in Zusammenhang mit den Kinder-Terroristen aus Palästina vom "Frankenstein-Syndrom": "Die palästinensischen Behörden haben mit ihrer Verhetzung der Jugendlichen ein Monster geschaffen, dem sie nicht mehr Herr werden." Mittlerweile müsse die Autonomiebehörde um Palästinenserchef Mahmoud Abbas sogar Angst haben, dass die Gewalt sich irgendwann auch gegen sie selbst richten könnte. Abbas und seine von Korruption und Vetternwirtschaft durchsetzte Führungsschicht würden nur noch von rund 20 Prozent der Palästinenser unterstützt.

Stimmen der Vernunft haben wenig Chance
Die Vorschläge des Terrorismus-Experten, wie man gegensteuern könnte, sind durchwegs vernünftig, haben unter Regierungschef Benjamin Netanyahu im gegenwärtigen Klima aber wohl nur geringe Chancen, umgesetzt zu werden. Kobis Kernaussage ist, dass man die Palästinenser und vor allem ihre Jugend aus der - wörtlich - "Finsternis" führen, den Menschen eine Zukunftsperspektive geben müsse.

Es brauche mehr Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser in Israel, geförderte Industriezonen in der Westbank und mehr direkte Hilfe für die Bevölkerung. Aber trotz allem müsse auch die Autonomiebehörde von israelischer Seite massiv unterstützt, ein Staatsbildungsprozess eingeleitet werden. Und die palästinensischen Sicherheitskräfte, die mit Israel zusammenarbeiten, müssten mit besseren Waffen ausgerüstet werden. Hohe Offiziere der IDF, der Israel Defense Force, also der israelischen Armee, würden sogar empfehlen, viele palästinensische Häftlinge freizulassen, so Kobi.

Aber das ist von Netanyahu und seinem rechten Kabinett wohl am wenigsten zu erwarten...

Aus dem Video-Archiv: Palästinenser (16) attackiert Polizist mit Messer

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