Integrations-Problem

Mischsprache macht das Lesenlernen schwer

Oberösterreich
21.05.2006 21:22
„45 Prozent der Muslime sind nicht integrationswillig.“ - Mit dieser Aussage löste Innenministerin Liese Prokop kürzlich eine hitzige Debatte aus. Da kam die kürzlich veröffentlichte PISA-Spezialstudie gerade Recht. Laut dieser Studie können ein Fünftel der Zuwandererkinder nicht ausreichend lesen. Nicht einmal die bereits in Österreich geborenen Migrantenkinder zeigen bessere Werte. Sind die Eltern daran schuld, weil sie sich gegen Integration sträuben?

Die Welser Bezirksschulinspektorin Barbara Pitzer meint: „Das Umfeld spielt schon eine große Rolle. Wenn die Eltern sich nicht um das Thema kümmern, bleiben die Kinder auf der Strecke.“ Besonders die so genannten „Mischsprachen“ sind laut Pitzer ein enormes Problem. Die Kinder lernen in der Familie die Muttersprache, sind dann aber beim Schuleintritt mit der deutschen Zweitsprache konfrontiert und lernen nur Deutsch zu schreiben. Die Basis fehlt völlig. „Das verwirrt viele Kinder enorm, denn auch die Muttersprache ist bei Schuleintritt noch nicht perfekt. Das Ergebnis sind dann diese Mischsprachen, die das Lesenlernen sehr erschweren. Diese Kinder sind immer hinten nach.“

Dabei hätten zweisprachige Kinder ein enormes Potenzial, ist sich Barbara Herzog-Punzenberger von der Akademie der Wissenschaften sicher: „Wirtschaftlich hätte das für Österreich viele Vorteile. Einwandererkinder brauchen einfach mehr gezielte Förderung und Motivation. Statt dessen werden sie ausselektiert und in Sonderschulen oder Hauptschulen gesteckt. Eine typisch österreichische Lösung.“

 

 

 

Foto: Christof Birbaumer

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