Bei so viel Exklusivität mag es psychologisch nachvollziehbar sein, wenn jemanden auch mit über 50 Jahren noch einmal heftig der Hafer sticht - mit dem Ergebnis, in einem selbst geschriebenen und inszenierten Film ohne viel Sinn und Verstand einen feisten, minderbemittelten Auftragskiller darzustellen. "Desaster" (Kinostart: 17. Juli) lautet der Titel dieser Low-Budget-Krimiklamotte, die wohl am ehesten ein jüngeres männliches Publikum ansprechen dürfte.
Für die an der Cote d'Azur spielende, betont wirr und schräg angelegte Story hat Dohnanyi alte Kumpel und Kollegen gewonnen, die selbst in der Oberliga reüssieren. Mit Jan Josef Liefers ("Tatort", "Der Baader Meinhof Komplex") und Stefan Kurt ("Ruhm") war er bereits am Hamburger Thalia-Theater engagiert, hat mit ihnen seinen Regieerstling und Überraschungserfolg "Bis zum Ellenbogen" gedreht. Beim neuen Projekt ist auch Liefers Gattin Anna Loos mit von der Partie.
Die Handlung des Werks geht in etwa so: Der skrupellose Gangsterboss Mischa (Milan Peschel, "Der Nanny") lädt den Schweizer Juristen Dr. Würsch (Kurt) auf sein südfranzösisches Anwesen ein, damit dieser ihm den Aufenthaltsort wichtiger Kronzeugen verrät. Der elegante und gebildete, aber unbeholfene Würsch ist auf Geld genauso scharf wie auf Mischas attraktive blonde Gattin (Loos) - ein Luder, das wiederum ganz eigene Ziele verfolgt.
Hier wird reihenweise gestorben
Dazu kommen noch Mischas psychopathische Mutter (Angela Winkler), ein intriganter Bodyguard (Maximilian Simonischek) und nicht zuletzt die beiden mehr oder minder professionellen Killer Mace (Liefers) und Ed (Dohnanyi) mit ins finstere Spiel.
Niemand spielt mit offenen Karten und vor sonnendurchfluteter Mittelmeerkulisse nimmt ein "Desaster" seinen Lauf, bei dem reihenweise gestorben wird, ohne dass ein einziger Schuss fällt. Dafür gibt es jede Menge Slapstickhumor und ungeschliffene Dialoge voller Kraftausdrücke. Dreh- und Angelpunkt ist immer wieder Ed, der durch sein dämliches Verhalten die Pläne der anderen kräftig durcheinanderbringt...
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