Flüchtlingsfrage

Österreicher befürworten Unterbringung in Kasernen

Österreich
23.06.2015 13:19
Die Mehrheit der Österreicher findet, dass die aktuell heiß diskutierte Unterbringung von Flüchtlingen nicht an den Möglichkeiten scheitert, sondern am Management und der Organisation. Dass Flüchtlinge in Zelten schlafen müssen, spaltet stark: 45 Prozent halten das für eine Schande, 32 Prozent hingegen nicht. 69 Prozent befürworten die Unterbringung in Kasernen.

Das geht aus einer aktuellen IFES-Umfrage zum Thema "Was Österreich bewegt" hervor. Die Lösung der Flüchtlingsfrage auf EU-Ebene halten 84 Prozent der Befragten für wichtig, die Frage der Unterbringung von Asylwerbern zu klären, finden 71 Prozent wichtig. Dabei sind 61 Prozent der Meinung, dass es an der Organisation und nicht an den Möglichkeiten scheitert.

Österreicher mehrheitlich für Unterbringung in Kasernen
Die Idee, Flüchtlinge in Kasernen unterzubringen, finden über zwei Drittel (69 Prozent) gut und nur 17 Prozent schlecht. 57 Prozent wollen, dass die anderen EU-Länder mehr Asylwerber aufnehmen, damit weniger nach Österreich kommen (23 Prozent sehen das neutral, 16 Prozent stimmen der Aussage nicht zu).

Gespalten ist die Bevölkerung auch bezüglich der Aussage, es sei für eine kleine Gemeinde nicht zumutbar, Flüchtlinge auszunehmen: Ein Drittel stimmt dem zu, ein knappes Viertel (24 Prozent) sieht es neutral und 41 Prozent lehnen diese Ansicht ab. Die Ankündigung von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Dublin-Verfahren zu priorisieren und damit neue Asylanträge auf die lange Bank zu schieben, findet die Hälfte der Befragten nicht sinnvoll, 44 Prozent schon. Starke Unterschiede in den Ansichten zeigten sich laut Projektleiterin Eva Zeglovits vor allem beim Alter, wie sie am Dienstag erklärte: Jüngere seien eher pro Flüchtlinge, Ältere skeptischer.

Vor allem FPÖ profitiert vom Thema Asyl
Das Thema Asyl nützt laut den Meinungsforschern derzeit der FPÖ, die in der Sonntagsfrage mit 27 Prozent auf Platz 1 liegt. Es folgen SPÖ mit 24 und ÖVP mit 23 Prozent. Die Grünen kommen auf 16 Prozent, die NEOS auf nur noch vier und die anderen Parteien gesammelt auf fünf Prozent. Auffallend ist laut Zeglovits, dass sich jeder Dritte nicht deklarieren will - ein Zeichen von Verunsicherung.

Die Vorstellung, dass die FPÖ regiert, finden aber viele nicht so toll: Ein knappes Fünftel (19 Prozent) steht Rot-Blau positiv gegenüber, 57 Prozent lehnen so eine Konstellation ab, ebenso viele Schwarz-Blau (21 Prozent positiv). Etwas weniger unbeliebt ist eine Beteiligung der Grünen, Rot-Grün wünschen sich 28 Prozent und 45 Prozent nicht, Schwarz-Grün 23 Prozent und 44 Prozent nicht. Am beliebtesten ist der Klassiker einer Koalition aus SPÖ und ÖVP: Das wünschen sich 32 Prozent und lehnen 35 Prozent ab. Von den SPÖ-Wählern wünschen sich immerhin 16 Prozent eine Zusammenarbeit mit den Blauen, 70 Prozent sind dagegen.

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