Montagfrüh machte sich eine Kommission zur Unfallstelle unter der Oberwalderhütte auf. „Die Bergretter haben bei zehn Zentimeter Neuschnee selbst das Schneebrett ausgelöst“, so Alpinpolizist Sepp Bierbaumer, „an einer Übungsstelle, die immer wieder bei Ausbildungslehrgängen benutzt wird.“
Retter konnte sich befreien
Einem Radentheiner (36) – er steht unter Schock – ist es zu verdanken, dass das Unglück nicht noch mehr Tote gefordert hat. Bierbaumer: „Dieser Bergretter war ebenfalls verschüttet, hatte jedoch eine Hand frei und es ist ihm nach 45 Minuten gelungen, sich selbst aus den Schneemassen zu befreien und Alarm auszulösen.“
In nur fünf Minuten ist es dann den zu Hilfe geeilten Kurskameraden – die sich zum Unglückszeitpunkt auf der Oberwalderhütte befanden – gelungen, die Verschütteten frei zu bekommen. Bergrettungs-Ausbildungsleiter Oberluggauer und Enzi hatten jedoch keine Lufthöhlen – sie waren erstickt.
Der Lesachtaler „Hansl“ Oberluggauer war ein leidenschaftlicher Bergführer, ebenso wie der Kötschach-Mauthener Florian Enzi, für den der Eiskurs die letzte Station auf seinem Weg zur Ausbildung zum Bergretter und Lawinenhundeführer gewesen wäre.
Jetzt müssen Kärntens Bergretter wieder zwei Kameraden zu Grabe tragen, am Donnerstag um 10 Uhr in Liesing im Lesachtal und danach um 14 Uhr in Mauthen. Zuletzt war im März der Ortsstellenleiter der Bergrettung Klagenfurt beim Eisklettern bei Heiligenblut tödlich abgestürzt.
Symbolfoto
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