Auch gefoltert

Im Irak entführter Amerikaner ermordet

Ausland
11.03.2006 15:26
Ein vor mehr als drei Monaten im Irak entführter Amerikaner ist ermordet aufgefunden worden. US-Außenministeriumssprecher Noel Clay bestätigte in Washington, dass es sich bei dem Toten um Tom Fox handelt, der Ende November zusammen mit drei anderen Mitarbeitern einer christlichen Hilfsorganisation im Irak verschleppt worden war. Der 54-Jährige war in Bagdad tot aufgefunden worden. Die Leiche habe Spuren von Folter aufgewiesen, berichteten US-Medien unter Berufung auf die irakische Polizei. Von den drei anderen Geiseln, einem Briten und zwei Kanadiern, fehlt jede Spur.

Fox hatte bereits auf einem am Dienstag vom arabischen Nachrichtensender Al Jazeera verbreiteten 25 Sekunden langen Videoband der drei anderen Mitglieder der Gruppe gefehlt. Die drei baten laut Al Jazeera ihre Regierungen und führende arabische Politiker um Hilfe. Die Entführer hatten mit der Ermordung der Geiseln gedroht, falls die USA und die irakische Regierung nicht die irakischen Häftlinge freiließen. Mehrere Ultimaten der Kidnapper waren folgenlos verstrichen.

Unter den entführten Ausländern im Irak sind auch die beiden Deutschen René Bräunlich und Thomas Nitzschke. Bräunlich und Nitzschke waren am 24. Jänner auf dem Weg zu einer Fabrik in der Industriestadt Baidschi nördlich von Bagdad, als sie von Bewaffneten verschleppt wurden. Trotz aller deutschen Bemühungen gelang es bisher nicht, die beiden frei zu bekommen.

Geschäftsführer eines TV-Senders erschossen
Unterdessen wurde der Geschäftsführer des staatlichen irakischen Fernsehsenders Al-Irakija am Samstag auf dem Weg zur Arbeit erschossen. Nach Polizeiangaben feuerten Unbekannte Schüsse auf Amdschad Hamid, als er in seinem Auto zum Sender unterwegs war. Sein Fahrer erlag wenig später seinen Verletzungen.

Damit sind nach Angaben des irakischen Journalistenverbands seit dem Fall des Regimes von Saddam Hussein im April 2003 insgesamt 68 Reporter und Mitarbeiter von Medien getötet worden. In der Nähe der nordirakischen Stadt Kirkuk wurden ein Polizist und ein Menschenrechtler am Freitagabend auf offener Straße aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen.

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