"Nicht so schlimm"

Zwischenfall bei Belastungstest für A380

Ausland
17.02.2006 08:30
Bei einem extremen Belastungstest hat eine Tragfläche des neuen Airbus-Großraumflugzeugs A380 den Anforderungen nicht standgehalten. Bei dem Versuch, bei dem die Spitze einer Tragfläche um 7,4 Meter über das normale Maß hinaus gebogen worden sei, habe es einen Riss zwischen den beiden Triebwerken gegeben, sagte eine Sprecherin von Airbus auf Anfrage.

"Bei so extremen Belastungen ist ein derartiges Vorkommnis nicht überraschend. Das ist innerhalb der Margen und wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Wir sind zuversichtlich, die Zulassungsanforderungen - eventuell mit einigen Optimierungen - zu erfüllen".

Die für Ende dieses Jahres geplanten ersten Auslieferungen seien nicht in Gefahr, sagte die Sprecherin weiter. "Die Werte bewegen sich absolut im Zielkorridor. Wir sind da, wo wir sein wollten." Zunächst müssten die Messergebnisse jetzt noch einmal überprüft werden. "Wir müssen lediglich noch an einigen kleinen Stellschrauben weiterdrehen." Der Test müsse aber nicht wiederholt werden.

Die Aktie des Mutterkonzerns EADS reagierte mit herben Verlusten im Frankfurter Parkett-Handel. Das Papier gab zwischenzeitlich um rund 15 Prozent nach, erholte sich dann aber wieder etwas und stand zum Handelsschluss auf dem Parkett mit 8,10 Prozent im Minus bei 28,70 Euro.

Angeblich alles nicht so schlimm
Es gebe eine ganze Reihe von Tests und Belastungsgrenzwerten für ein Flugzeug, sagte die Sprecherin weiter. Bei dem jetzt erfolgten Versuchslauf sei die Tragfläche der maximalen Belastung, dem so genannten "ultimate load" ausgesetzt worden. Dieser Wert liege beim 1,5-fachen des Standardwerts, des so genannten "limit load". Dieser deckt die Belastungen ab, denen ein Flugzeug bei normalem Flugbetrieb ausgesetzt ist. Bei dem Test sei jetzt das 1,45-fache des "limit load" erreicht worden.

Die geplante Auslieferung der ersten Maschinen Ende des Jahres sei nicht in Gefahr. Wenige Wochen nach dem Jungfernflug des doppelstöckigen A380 Ende April vergangenen Jahres hatte Airbus die Auslieferung bereits um einige Monate unter anderem wegen Zulieferer- Schwierigkeiten verschieben müssen. Einigen Kunden gewährte der Flugzeugbauer dafür eine Entschädigung.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Erprobung des Luftgiganten dürfte der Evakuierungstest sein: Binnen 90 Sekunden müssen 873 Passagiere und Besatzungsangehörige den Jet verlassen haben. Andernfalls erhält das Flugzeug keine Zulassung durch die internationalen Luftfahrtbehörden. Branchenkreisen zufolge könnte dieser Test Ende März stattfinden.

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