Symptome aufgetreten

Kobane: Giftgas-Befürchtungen nicht bestätigt

Ausland
22.10.2014 08:17
Gerüchte über einen Giftgasangriff der Terrororganisation IS in der umkämpften Kurdenstadt Kobane haben sich nach Angaben von Menschenrechtlern als falsch erwiesen. Augenzeugen aus der Stadt im Norden Syriens hatten in der Nacht auf Mittwoch berichtet, dass zahlreiche Bewohner an Atemnot leiden und Symptome eines Giftgasanschlages zeigen würden. Tatsächlich soll es sich jedoch nur um eine Person handeln.

"Ein Allergiepatient litt unter dem durch die Bombardierungen verursachten Rauch", sagte Rami Abdelrahman, der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, am Mittwochnachmittag. Der Mann sei in der Nacht stationär mit Sauerstoff behandelt worden und habe das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

IS-Kämpfer eroberten Chemiewaffenfabrik
Dass der IS an Chemiewaffen gekommen sein könnte, ist allerdings nicht unwahrscheinlich. Wie die "New York Times" unter Berufung auf ehemals im Irak stationierte US-Soldaten berichtete, seien im Irak zwischen 2004 und 2011 rund 5.000 Geschosse mit chemischen Kampfstoffen entdeckt worden. Der US-Geheimdienst habe demnach die Funde unter Verschluss gehalten. Da nicht alle Giftgasbestände vernichtet worden seien, bestehe nun laut dem Blatt die Gefahr, dass der IS ihrer habhaft wurde.

Konkret bezieht sich die "New York Times" auf den Chemiewaffenkomplex Muthanna nordwestlich der Hauptstadt Bagdad. Ex-Machthaber Saddam Hussein hatte dort in den 1980er-Jahren chemische Waffen entwickeln lassen. In den Gebäuden seien unter anderem Sarin-Raketen und Senfgas-Geschosse zurückgelassen worden, berichtete die "New York Times". IS-Kämpfer hatten den Komplex Anfang Juni erobert. Die irakische Regierung versicherte allerdings, alle dort vorhandenen Chemiewaffen seien in der Vergangenheit zerstört worden.

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