Schmiergeld bezahlt

Bewährungsstrafen für Alpine-Manager

Ausland
06.02.2006 21:28
Mit der Verhängung von Bewährungsstrafen ist nach nur einem Tag der Korruptionsprozess gegen Manager des österreichischen Alpine-Baukonzerns vor dem Landgericht München zu Ende gegangen. Der geschäftsführende Gesellschafter Aluta-Oltyan wurde wegen Bestechung zu zwei Jahren Gefängnis mit Bewährung verurteilt, der ehemalige Alpine-Finanz-Chef Böck zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe.

Außerdem muss Aluta 1,8 Mio., Böck 450.000 Euro Strafe zahlen. Beide Angeklagten und die Staatsanwaltschaft verzichtet noch im Gerichtssaal auf Rechtsmittel. "Wir tragen es mit Anstand", sagte Aluta-Oltyan. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Die kurze Verhandlungsdauer war möglich geworden, weil sich alle Beteiligten im Vorfeld des Prozesses auf eine "einvernehmliche Beendigung" des Verfahrens verständigt hatten, wie die Vorsitzende Richterin mitgeteilt hatte. Voraussetzung dafür sollte ein "zumindest überwiegendes Geständnis" der Angeklagten sein.

Skandal um Bau des Münchner Stadions
Tatsächlich verlasen die Verteidiger der beiden Angeklagten Erklärungen, in denen die Zahlung von rund 2,8 Mio. Euro an Schmiergeldern eingeräumt wurde. Mit den Millionen sollte das Vergabeverfahren für den Bau der Münchener Allianz-Fußballarena zu Gunsten von Alpine beeinflußt werden.

Der größte Teil der Summe landete bei dem damaligen Geschäftsführer der Stadionbaugesellschaft, Karl-Heinz Wildmoser junior, der deswegen im Mai vergangenen Jahres zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt wurde. Gegen dieses Urteil wurde Rechtsmittel eingelegt.

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