Kartell geschwächt
Mächtiger Drogenboss “El H” in Mexiko verhaftet
Beltran Leyva habe zuletzt als Unternehmer getarnt in dem benachbarten Bundesstaat Queretaro gelebt, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomas Zeron de Lucio. Dem Zugriff seien elfmonatige Ermittlungen vorausgegangen. Der 49-Jährige führte das Verbrechersyndikat, nachdem sein Bruder Arturo 2009 bei einem Feuergefecht von Marineinfanteristen erschossen worden war. Zwei weitere Brüder von Beltran Leyva sind in Haft.
Das Kartell ist vor allem im Westen und Zentrum des Landes aktiv. Es schmuggelt Kokain, Marihuana, Heroin und Methamphetamine in die Vereinigten Staaten. Im Gegenzug schafft die Bande Waffen und Munition aus den USA nach Mexiko. Der Familienclan hatte dem Sinaloa-Kartell einst als bewaffneter Arm gedient.
Als im Jahr 2008 Alfredo Beltran Leyva festgenommen wurde, kam es zum Bruch. Die Brüder beschuldigten das Sinaloa-Kartell von Joaquin "El Chapo" Guzman, Alfredo ans Messer geliefert zu haben. Der Clan erklärte den einstigen Verbündeten den Krieg und tötete Guzmans Sohn Edgar. Nach einer Reihe von Festnahmen und internen Kämpfen gilt das Kartell als geschwächt.
Allianz mit "Los Zetas" eingegangen
Zuletzt schmiedeten die Beltran Leyvas eine Allianz mit der kriminellen Organisation "Los Zetas". Gemeinsam unterhalten sie die gefährlichsten Todesschwadronen des Landes. Das Sinaloa-Kartell ist der gemeinsame Feind und schweißt die Banden zusammen. Analysten bewerten das Bündnis allerdings als brüchig.
Hector Beltran Leyva war der letzte der Gründer des Kartells, der auf freiem Fuß war. Er gilt als Finanzfachmann. Das US-Außenministerium hatte ein Kopfgeld von fünf Millionen Euro auf Beltran Leyva ausgesetzt. Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft bot umgerechnet 1,8 Millionen Euro für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen.
Zuletzt hatten die mexikanische Sicherheitskräfte eine Reihe prominenter Drogenbosse festgenommen: Im Februar fassten Marineinfanteristen den Sinaloa-Boss "El Chapo", im vergangenen Jahr ging den Fahndern der Anführer der "Los Zetas", Miguel Angel Trevino Morales, ins Netz. Nach Einschätzung von Experten schwächen die Festnahmen die kriminellen Organisationen allerdings nicht dauerhaft.
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