Mozart in aller Welt

Weltweite Feiern zum 250. Geburtstag von Mozart

Österreich
28.01.2006 14:49
Die Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart haben Freitag und Samstag auch ihre ersten kulturellen Höhepunkte gefunden. International herausragend: In Paris polarisierte die "Don Giovanni"-Inszenierung des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, in Prag wurde im Ständetheater die Tschechische Philharmonie unter dem österreichischen Dirigenten Manfred Honeck gefeiert. Unter dem Motto "Alles Walzer" fand sich wieder "ganz New York" im großen Ballsaal des Waldorf Astoria ein.

Dort ging zum 51. Mal der Viennese Opera Ball über die Bühne. Das Ereignis stand dieses Jahr unter der Patronage der Frau von Bundespräsident Heinz Fischer, Margit Fischer, und der Ehrenvorsitzenden Eunice Kennedy Shriver. "Ich hoffe, dass Sie dieses Geburtstagsfest noch lange in guter Erinnerung halten - als ein Zeichen der unverbindlichen Freundschaft zwischen Wien und New York", sagte der Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien, Michael Häupl, in einer Grußbotschaft an die Gäste.

Bei der Moderation gab Alfons Haider sein New Yorker Debüt. An seiner Seite stand die Moderatorin der NBC Morgensendung "Today", Ann Curry. Punkt 21.00 Uhr eröffneten die Debütanten-Paare den Ball, darunter die Miss USA, Chelsea Cooley. Zwei Nachwuchssänger der New Yorker Metropolitan Opera führten mit ihren Stimmen durch den Abend, die Sopranistin Alyson Cambridge und der Tenor Dimitri Pittas.

Erste kulturelle Höhepunkte
In Theater an der Wien stand am Freitagabend die Premiere von "Idomeneo" am Programm, im Stephansdom dirigierte Bertrand Billy bei einem Festkonzert mit der "Krönungsmesse" das Radio-Symphonieorchester RSO Wien, und in Salzburg gab es im Großen Festspielhaus ein Konzert mit Riccardo Muti, den Wiener Philharmonikern, Thomas Hampson und Cecilia Bartoli.

Für eine stilistisch konventionelle Mozart-Interpretation stand in Salzburg das Festkonzert unter der Leitung Mutis, das zur Geburtsstunde des Komponisten über die Bühne ging und über dreieinhalb Stunden mit einem Aufgebot von Klassik-Stars wie Hampson, Bartoli, Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Mitsuko Uchida sowie den Wiener Philharmonikern aufwartete. Auf dem Programm unter anderem: das Konzert in C-Dur für Klavier und Orchester KV 503, die Symphonie Concertante in Es-Dur KV 364, die Haffner-Symphonie in D-Dur KV 385 und Arien wie "Non temer, amato bene" KV 505.

Klangfusionen bei klirrender Kälte
Zudem gab es vor allem in Wien und Salzburg zahlreiche Veranstaltungen für das breite Publikum: Am Freitagabend lauschten beim Wiener Fest für Mozart trotz klirrender Kälte Hunderte Hörlustige den "Klangfusionen" auf dem Maria-Theresien-Platz. Auf reges Interesse selbst zu nachtschlafender Zeit stieß das neu adaptierte Wiener Mozarthaus, wo auch gegen 2.00 Uhr früh zahlreiche Besucher gezählt wurden. Noch bis Sonntag (20.00 Uhr) kann es durchgehend bei freiem Eintritt besucht werden.

Michael Haneke spaltet Publikum
Zu den internationalen Highlights zählte ein Galakonzert im Prager Ständetheater, dem Uraufführungsort von "Don Giovanni", und die mit viel Spannung erwartete "Giovanni"-Premiere in der Regie des österreichischen Filmregisseurs Michael Haneke an der Pariser Oper, die das Pariser Publikum entzweite. Als der Österreicher nach dem "Don Giovanni" zum Verbeugen auf die Bühne kam, geriet die Pariser Oper zu einem wahren Hexenkessel. Gegen diesen Buh-Orkan hatten etliche energische Bravo-Rufer kein leichtes Spiel.

Die Oper spielt in einer von Christoph Kanter detailgetreu entworfenen Lounge eines gläsernen Bürogebäudes inmitten von Hochhäusern, Don Giovanni und Leporello sind kaltschnäuzige junge Managertypen, Macher, die über Leichen gehen. Zu Fall gebracht werden sie schließlich von eingewanderten, unterprivilegierten Arbeitskräften. Die Putzkolonne legt bei Don Giovannis Höllenfahrt, die mit einem von Elvira geführten Messerstich beginnt, selbst mit Hand an. Auch über diese politische Deutung gingen die Meinungen ziemlich auseinander.

Foto: Symbolbild

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