100.000 € verspielt

Bandenkrieg in Wien: Mann (33) unter Polizeischutz

Österreich
11.07.2014 17:00
Weil er 100.000 Euro seiner Auftraggeber im Casino verspielt haben soll, wird ein 33-jähriger Tschetschene von drei Killern gejagt. Der fünffache Vater und Asylwerber steht seit den ersten Morddrohungen unter Polizeischutz - seit Mitte Juni wird seine Wohnung rund um die Uhr bewacht. Das sorgt auch für Kritik.

Ein Mehrparteienhaus in Wien-Favoriten ist aktuell eines der am besten bewachten Objekte der Stadt. Seit Mitte Juni bezieht die Polizei im 4. Stock täglich Stellung, der Tschetschene, dessen Frau sowie die fünf Kinder werden rund um die Uhr bewacht.

Der Hintergrund: Von vermeintlichen Freunden erhielt der Asylwerber rund 100.000 Euro, um Autos ein- und teuer weiterzuverkaufen. Doch die Versuchung, im Casino den großen Gewinn zu machen, war zu groß - der Mann verspielte das gesamte Geld. Seitdem wird der 33-Jährige mit Mord bedroht, verfolgt, mit Anrufen und SMS bombardiert.

Beim "Krone"-Lokalaugenschein am Freitag bewacht ein schwer bewaffneter WEGA-Beamter die Wohnungstür, ein Hundestaffel-Führer patrouilliert im Grätzel. Der Einsatz kostete bislang 30.000 Euro: "Es ist eine Schande, dass hier Polizisten für einen Bandenkrieg abgestellt werden, während an der Sicherheit für die Bevölkerung gespart wird", kritisiert ein Polizeigewerkschafter.

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