RPG-Shooter-Hybrid

“Borderlands 2” muss auf PS Vita Federn lassen

Spiele
11.07.2014 12:02
Abwechslungsreiche Gefechte aus der Ich-Perspektive gepaart mit einem vollwertigen Rollenspiel, eine Unzahl an Waffen jeder Fasson und dazu eine ordentliche Portion pointenreichen schwarzen Humors: Das ist "Borderlands 2", wie wir es kennen und schätzen. Warum und wo der Comic-Shooter bei seiner Adaption für die mobile Konsole PS Vita trotzdem Federn lassen musste, lesen Sie hier.

Keine Frage, "Borderlands 2" ist ein Hit. Das belegte schon der krone.at-Testbericht über die Version für stationäre Geräte. Und daran gibt es auch nichts zu rütteln. Denn die Geschichte rund um die vier Kammerjäger Axton, Maya, Zer0 und Slavador, die sich auf dem hart umkämpften Planeten Pandora mit dem so gar nicht zahmen Handsome Jack in die Wolle kriegen, fesselt. Die Action ist vom Feinsten, der Humor vom Derbsten. Jetzt hat 2K Games allerdings noch eins draufgelegt und die von Iron Galaxy und Gearbox entwickelte Version für die PS Vita auf den Markt gebracht.

Das ist geglückt
Einbußen müssen bei der Vita-Version hinsichtlich des Umfangs nicht hingenommen werden. Den Entwicklern ist es nämlich tatsächlich gelungen, das komplette Abenteuer auf die Vita zu übertragen. Sogar sechs Zusatzinhalte können heruntergeladen werden, die den Umfang weiter anschwellen lassen.

Und noch mehr Vorteile hat die Eins-zu-eins-Übertragung: Die meist kurzen Missionsepisoden eignen sich besonders gut für das Spiel zwischendurch. Und wer sich bereits in den eigenen vier Wänden Spielstände erarbeitet oder Charaktere hochgezüchtet hat, der kann diese problemlos auf die Vita übertragen. Ebenso kommt die detailarme Aufmachung im Comic-Stil dem kleineren Bildschirm entgegen, da sich die Konturen klarer abzeichnen, die Fernsicht zunimmt.

Und auf den Koop-Modus muss ebenfalls nicht verzichtet werden. Allerdings kann man auf der kleinen Playstation online maximal zu zweit zu Felde ziehen. Der "große Bruder" erlaubt dagegen das gemeinsame Zocken von vier Spielern.

Was schiefgegangen ist
Okay, damit ist jetzt aber leider schon Schluss mit lustig. Summa summarum hakt und hapert es an vielen Ecken. Der Spielfluss leidet besonders unter der niedrige Bildrate und daraus resultierenden Rucklern. Das macht das Anvisieren der Gegner noch schwerer, als es mit den kleineren Sticks ohnehin schon ist. Und oft erweist sich ein vermeintlicher Treffer als Niete, weil das Bild der Handlung hinterherhinkt. Eine Lösung gibt es zwar: Man muss "nur" die Zielautomatik auf Anschlag drehen. Aber mal ehrlich - Ballern (nur) mit Zielautomatik? Nein, nein und nochmals nein.

Ein weiteres Grafikproblem macht sich in den cineastischen Zwischensequenzen bemerkbar. Hier läuft zwar alles flüssig, aber leider unscharf. Und da das Charakter-Interface, in dem man doch recht häufig seine Ausrüstung, den Fähigkeitsbaum, Waffen usw. verwaltet, ebenfalls genauso aussieht wie im Original, empfiehlt sich ein Operngucker - denn die Schrift ist winzig.

Der zweite große Brocken, den man als Borderlander auf der PS Vita schlucken muss, ist die Steuerung. Dabei nervt von Anfang an das Touchpad auf der Rückseite, mit dem man Rennen und Nahkampfangriff aktiviert – denn das geschieht leider weitaus häufiger aus Versehen als absichtlich. Und man wäre wohl auch mit der Fingerflexibilität einer Primaballerina nicht vor einem Krampf gefeit. Gewöhnungsbedürftig - aber immerhin zu bewerkstelligen - ist auch die Handhabung der Fahrzeuge.

Schlussendlich sind die Ladezeiten konsolenbedingt recht lang und in der Testphase kam es mehrmals zu unmotivierten Abstürzen der Anwendung, was angesichts spärlich gesäter Respawn-Punkte mitunter verbale Entgleisungen nach sich zieht.

Fazit: An "Borderlands 2" ist nach wie vor nichts verkehrt, im Gegenteil: Auch auf der PS Vita kann das Spiel hinsichtlich Story und aberwitzigen Pointen punkten. Grobe Mängel weist dagegen die technische Umsetzung auf. Geringe Bildrate, winziges Charakter-Menü und Fingerkrampf-Garantie angesichts unpraktischer Steuerungsbelegung trüben das Spielerlebnis in dem RPG-Shooter-Hybriden. Der Grenzland-Fan ist also letztlich ortsgebunden besser dran.

Plattform: PS Vita
Publisher: 2K Games
krone.at-Wertung: 5/10

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