Eines der Ratgeberthemen ist etwa das Trotzalter, das so sicher kommt wie die Pubertät, nur sehr viel früher. "Ich" und "Nein" gehören zu den am häufigsten verwendeten Worten dieses Alters.
Nachgeben - oder nicht?
Kinder setzen ihre Trotzanfälle zumeist nicht gezielt ein, sie werden von ihren Gefühlen wie Ärger, Zorn und Verzweiflung regelrecht überflutet. Es ist deshalb nicht notwendig, auch nicht sinnvoll, mit Kindern dieser Entwicklungsphase Machtkämpfe auszutragen. Kinder brauchen im Trotzalter keine Gegner, sondern Eltern, die ihnen helfen, diese schwierige Entwicklungsphase zu durchlaufen.
Das soll aber nicht heißen, dass du dem Kind in dieser Zeit immer nachgibst, nur um einen Anfall zu vermeiden. Gerade in dieser Phase der Verunsicherung will das Kind auch Grenzen gesetzt bekommen, an denen es seine Entscheidungsfähigkeit testen kann.
Hilfe, was tun?
Kinder sind in einem Trotzanfall in einem Ausnahmezustand und kaum in der Lage, ihre Umwelt richtig wahrzunehmen. Es ist deshalb völlig wirkungslos, auf das Kind mit "vernünftigen" Argumenten einzureden. Du solltest das tobende Kind nicht allein lassen oder aus dem Zimmer schicken. Auch Schimpfen und Schlagen sind in dieser Situation unangebracht, sie verschlimmern die Lage nur. Bleib bei deinem Kind und signalisiere ihm, dass du mit ihm gemeinsam in aller Ruhe das Ende des Trotzanfalls abwartest.
Das Kind soll in dieser Phase erleben: Ich darf etwas wollen und werde, egal, ob mein Bestreben von den Eltern erlaubt wird, durchführbar ist oder nicht, trotzdem geliebt. Und ich werde von meinen Eltern als Person akzeptiert, auch wenn ich Gefühle wie Zorn, Wut und Aggression zeige. So gesehen ist es ein Vertrauensbeweis, wenn dein Kind trotzt. Denn nur ein Kind, das sich geliebt fühlt, wagt es, vehement zu widersprechen. Es gibt allerdings auch Kinder, die so viele Freiheiten und Möglichkeiten haben, die Umwelt zu erobern, dass sie sich ihre Selbständigkeit kaum ertrotzen müssen.
Nach dem dritten Geburtstag lernen die meisten Kinder, ihre Gefühle zu kontrollieren und ihre Bestrebungen den Möglichkeiten anzupassen.
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