3.620 Euro pro Stück

Zehn Häuser mittels 3D-Drucker an einem Tag erbaut

Elektronik
28.04.2014 09:58
Der chinesischen Firma WinSun ist ein Durchbruch beim effizienten Bau günstigen Wohnraums gelungen. Das Unternehmen hat an nur einem Tag mithilfe spezieller Riesen-3D-Drucker zehn einstöckige Wohnhäuser "ausgedruckt". Die Häuser sind erstaunlich billig in der Herstellung: Pro Stück sollen lediglich Kosten von umgerechnet rund 3.620 Euro anfallen.

Einem Bericht der staatlich-chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge stehen die zehn kleinen Wohnhäuser in einem Industriepark der Metropole Shanghai. Gefertigt wurden sie von WinSun in der ostchinesischen Stadt Suzhou. Für den 3D-Druck der Häuser kamen dort vier riesige 3D-Drucker mit zehn Metern Breite, 6,6 Metern Höhe und rund 30 Metern Länge zum Einsatz.

Aus Zement und Bauschutt erbaut
"Ausgedruckt" wurden die Häuser mit einer Mischung aus schnelltrocknendem Zement und Bauschutt, nur das Dach wurde mit herkömmlichen Mitteln hergestellt. Ma Yihe, der Erfinder der Technologie hinter dem Häuserdruck, hebt vor allem die Bedeutung des Spezialzements hervor, ohne den die Aktion nicht möglich gewesen wäre. Der Herr über die Hausbau-3D-Drucker, der seit zwölf Jahren an 3D-Druckern forscht, sieht beim Hausbau mit 3D-Druckern auch positive Folgen für die Umwelt.

Statt mit Steinbrüchen die Umwelt zu zerstören, könne man mithilfe seiner Technologie aus Schutt Häuser bauen. "Mit dem 3D-Druck recyceln wir Bergbauabfälle in nutzbares Material. Und wir können Gebäude nach jedem digitalen Design drucken, das uns der Kunde bringt. Es ist schnell und billig", so der WinSun-Chef.

Billigpreis durch Verzicht auf Arbeiter
Tatsächlich soll eines der WinSun-Häuser aus dem 3D-Drucker dem 3D-Druck-Portal "3Dprinterplans" zufolge lediglich 5.000 US-Dollar kosten. Umgerechnet sind das gerade einmal 3.620 Euro. Mit ein Grund für den Billigpreis: Der 3D-Drucker ersetzt menschliche Arbeitskraft. Ma zufolge sei das auch eine gute Sache, schließlich würde man Bauarbeiter so nicht den gesundheitsschädlichen staubigen Arbeitsbedingungen am Bau aussetzen. Dass Arbeiter, die ihren Lebensunterhalt mit dem Bau von Häusern verdienen, das auch so sehen, darf freilich angezweifelt werden.

Grundsätzlich wären mit WinSuns 3D-Drucktechnologie auch mehrstöckige Gebäude machbar, heißt es. Allerdings erlaube dies das chinesische Baugesetz derzeit noch nicht. Ma Yihes großer Traum, einen Wolkenkratzer mit dem 3D-Drucker zu erschaffen, dürfte da noch eine Weile auf seine Erfüllung warten. Die Qualitätskontrollen an den ersten Häusern aus dem 3D-Drucker laufen jedoch bereits. Fallen sie positiv aus, könnte die chinesische Regierung die Beschränkungen für Häuser aus dem 3D-Drucker in Zukunft lockern.

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