Amazon hat mit den italienischen Steuerbehörden eine Einigung über die Zahlung von insgesamt 723 Millionen Euro erzielt. Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete, wurden davon 511 Millionen Euro am Mittwoch gezahlt, weitere 212 Millionen Euro waren in den vergangenen Tagen bereits von den Tochtergesellschaften Amazon Logistics und Amazon Italia Transport beglichen worden.
Die Einigung betrifft die Beilegung eines Steuerstreits. Die Ermittlungen wurden von der Mailänder Staatsanwaltschaft koordiniert und von der italienischen Steuerbehörde durchgeführt. Es sei ein Steuerbetrug in Höhe von 1,2 Milliarden Euro in den Jahren von 2019 bis 2021 festgestellt worden. Nach Abschluss einer Steuerprüfung forderten die Steuerbehörden von Amazon die Zahlung von drei Milliarden Euro.
Untersuchung konzentrierte sich auf den Warenhandel
Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Steuervorschriften für den Warenhandel innerhalb der italienischen Grenzen und im Ausland, insbesondere auf die Mehrwertsteuer und die Zollgebühren. Amazon wies die Vorwürfe zurück und behauptete, dass kein EU-Land bisher ähnliche Vorwürfe erhoben habe, entschloss sich jedoch dann doch zur Zusammenarbeit mit den Steuerbehörden.
Die Mailänder Staatsanwaltschaft hatte im Juli bei der italienischen Amazon-Logistik-Tochter Amazon Italia Transport srl (AIT) 120 Millionen Euro beschlagnahmt. Auch in diesem Fall lautet der Verdacht auf Steuerbetrug.
Der Online-Gigant hat inzwischen weitere Probleme mit den Behörden in Mailand. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche von Amazon wegen mutmaßlichen Schmuggels. Laut Justizquellen geht es um Unregelmäßigkeiten beim Import von Produkten aus China nach Italien. Dabei seien offenbar weder Mehrwertsteuer noch Zollgebühren gezahlt worden. 5000 Produkte in einer Amazon-Einrichtung in Cividate al Piano in der lombardischen Provinz Bergamo wurden kürzlich beschlagnahmt.
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