Sämtliche Schadstoffe zwischen St. Anton und Kufstein werden durch ein engmaschiges Netz erfasst – in Summe sind es 80 Messstationen. Bei Überschreitungen wird natürlich gegengesteuert. Wie mit Lkw-Fahrverboten und Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Das Land Tirol verfügt über ein vorbildliches und engmaschiges Messnetz an Luftgütemessstellen – im Vergleich wohl eines der besten in Österreich. Ziel der Messungen ist die Sicherstellung des Schutzes der menschlichen Gesundheit, der Ökosysteme, sowie der Vegetation. Wie der zuständige LR René Zumtobel gegenüber der „Krone“ erklärt, gibt es 19 stationäre Messstellen (Messcontainer) und rund 60 weitere, zum Teil mobile Messeinrichtungen im ganzen Bundesland.
Verschiedenste Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid (NO2), Kohlenmonoxid, Feinstaub, Ozon, Schwefeldioxid (um einige zu nennen) werden erfasst und ausgewertet. Die Überwachung der Schadstoffe in der Luft ist durch eine eigene EU-Richtlinie vorgeschrieben und in Österreich durch das Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) und Ozongesetz geregelt.
Überschreitungen entlang der Autobahnen
Bei Überschreitung wird gegengesteuert. Da die Grenzwerte von NO2 in Tirol in der Vergangenheit entlang der Autobahnen immer wieder dauerhaft überschritten wurden, gab es ein Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Österreich. Das führte dazu, dass zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffe ergriffen wurden. Dazu zählen das Nachtfahrverbot für alle Lkw der Euroklasse 5 und niedriger, das sektorale Lkw-Fahrverbot für bestimmte Güter wie Abfall, Steine, Holz, etc. sowie der allseits beliebte „Luft-Hunderter“ nach IG Luft.
„Das engmaschige Messnetz in Tirol ist auf dem neuesten Stand der Technik und wird laufend professionell betreut. Das ist für uns von großer Bedeutung, schließlich dienen die Messergebnisse als wesentliche rechtliche Grundlage für unsere Fahrverbote. Die unzweifelhaften Ergebnisse liefern damit auch wesentliche Gegenargumente beim EuGH-Verfahren gegen unsere Lkw-Fahrverbote“, erklärt Landesrat Zumtobel.
Das Lkw-Nachtfahrtverbot ist ein Faktor zur Verbesserung der Luftqualität in Tirol. Mehr zeitliche Kapazitäten für die Lkw würden mehr Verkehr anlocken.

LR René Zumtobel (SPÖ)
Bild: Christof Birbaumer
Die Luftgütewerte 2024 geben den Maßnahmen des Landes recht: Insbesondere die Ergebnisse bei Stickstoffdioxid und Feinstaub bestätigen die lufthygienische Wirksamkeit der verordneten Maßnahmen im Verkehrssektor. Die Luft werde erfreulicherweise laufend besser und dazu tragen, so der SPÖ-Landesrat die Fahrverbote für den Lkw-Verkehr wesentlich bei.
„Am Lkw-Nachtfahrverbot wird nicht gerüttelt“
Mit Blick auf die verpflichtende Umsetzung der EU-Luftqualitätsrichtlinie haben wir aber noch einiges zu tun, denn bei dem als Leitsubstanz für die Verkehrsbelastung maßgebenden Stickstoffdioxid liegen aktuell immer noch 6 von 14 Messstellen über dem ab 2030 geltenden Jahresgrenzwert“, sagt Zumtobel. Das Lkw-Nachtfahrtverbot sei unbestritten ein wesentlicher Faktor zur Verbesserung der Luftqualität in Tirol.
„Mehr zeitliche Kapazitäten für die Transit-Lkw würden mehr Verkehr anziehen. Durch die ungünstigeren Ausbreitungsbedingungen der Schadstoffe in den kälteren Nachtstunden hätten wir also nicht nur schlechtere Luftwerte, Tirol würde durch das in der Schweiz seit 90 Jahren geltende Lkw-Nachtfahrtverbot auch noch mehr Umwegverkehr schlucken müssen, der eigentlich durch unsere Nachbarländer die deutlich kürzeren Routen hätte“, sagt der SPÖ-Landesrat abschließend.
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