In Brasilien steht 2026 die Präsidentenwahl bevor; die rechte Opposition hat jetzt ihren Kandidaten. Der inhaftierte Ex-Präsident Jair Bolsonaro setzt dabei auf ein Familienmitglied: Sein Sohn Flavio soll neues Staatsoberhaupt werden.
Der Sohn des wegen eines geplanten Putsches verurteilten Ex-Präsidenten Brasiliens will selbst Präsident werden. Die Entscheidung für seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2026 sei unumkehrbar, erklärte Senator Flavio Bolsonaro am Dienstag. Sein Vater Jair Bolsonaro verbüßt eine 27-jährige Haftstrafe. Er war wegen Putschplänen nach seiner Niederlage gegen den linksgerichteten Luiz Inacio Lula da Silva bei der Wahl 2022 verurteilt worden.
Ex-Präsident ist Trump-Freund
Jair Bolsonaro steht in politischen Fragen dem US-Präsidenten Donald Trump nahe. Dieser hatte das Verfahren gegen Bolsonaro als Hexenjagd bezeichnet und im Streit darüber Sanktionen gegen Brasilien verhängt.
„Mein Vater unterstützt mich dabei“
Mit seinen jüngsten Äußerungen vollzieht Flavio Bolsonaro eine Kehrtwende. Noch am Wochenende hatte er einen Verzicht auf eine Kandidatur angedeutet. „Jetzt ist es an der Zeit, mit den Leuten zu reden, damit wir die richtigen Leute auf unserer Seite haben“, sagte er am Dienstag.
„Will nicht länger nur zusehen“
Bereits am Freitag hatte Flavio Bolsonaro erklärt, sein Vater unterstütze seine Kandidatur. Auf X teilte er ein Foto mit seinem Vater und schrieb dazu: „Es liegt in meiner großen Verantwortung, die Entscheidung des größten politischen und moralischen Führers Brasiliens, Jair Messias Bolsonaro, zu bestätigen, mir die Aufgabe zu übertragen, unser Nationalprojekt fortzuführen.“ Er „könne und wolle nicht weiter zusehen, wie unser Land in einer Zeit der Instabilität, Unsicherheit und des Niedergangs dahinvegetiert“, schreibt er weiter.
Jair Bolsonaros Einfluss weiterhin groß
Der Vorsitzende der rechten Liberalen Partei (PL), Valdemar Costa Neto, bestätigte diese Entscheidung und sagte: „Wenn Bolsonaro etwas sagt, gilt es.“ Über den offiziellen Kandidaten stimmen die Delegierten der Partei zwar erst im kommenden Jahr ab, aber der politische Einfluss von Jair Bolsonaro ist trotz fehlender formeller Parteifunktion und seiner Inhaftierung groß.
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