Wegen des Verkaufs kinderpornografischer Sexpuppen und illegaler Waffen hat die EU-Kommission zusätzliche Informationen vom Online-Händler Shein angefragt. Demnach vermutet die Kommission, dass Sheins Geschäftsmodell ein „systemisches Risiko für Verbraucher in der gesamten Europäischen Union“ darstellen könnte.
Die französische Justiz ermittelt gegen den in China gegründeten Online-Händler mit Sitz in Singapur wegen der Verbreitung von Darstellungen Minderjähriger mit pornografischem Charakter. Auslöser war das Angebot kinderpornographischer Sexpuppen. Eine gerichtliche Entscheidung über eine mögliche Sperrung Sheins in Frankreich wurde am Mittwoch auf Anfang Dezember verschoben.
Interne Dokumente angefragt
Die Kommission erklärte, sie habe bei Shein detaillierte Informationen und interne Dokumente angefragt, wie die Plattform künftig Minderjährige schützen und den Verkauf illegaler Produkte verhindern will. Zudem untersuche die Behörde die Effektivität der von Shein ergriffenen Maßnahmen. Die Anfrage wurde im Rahmen des EU-Gesetzes für digitale Dienste (DSA) gestellt. Eine Informationsanfrage der Kommission kann zu Ermittlungen und sogar Strafzahlungen führen.
Shein hatte Anfang November begleitet von heftigen Protesten einen ersten dauerhaften Laden in einem Pariser Traditionskaufhaus eröffnet. Die Proteste hatten sich an dem Sexpuppen-Skandal entzündet, richteten sich aber auch grundsätzlich gegen das Unternehmen. Kritiker werfen Shein vor, den europäischen Markt mit Billigkleidung zu überschwemmen, die unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellt und geliefert wird.
Das EU-Parlament wollte am Mittwoch über eine Resolution abstimmen, in der sie die Kommission auffordert, das Sperren von Handelsplattformen zu erleichtern.

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