Erste Steuerzahlen

Marihuana spülte 2 Mio. Dollar in Colorados Kassen

Ausland
11.03.2014 07:39
Durch Geschäfte mit Kiffern hat der US-Bundesstaat Colorado nach der Legalisierung von Marihuana allein im Jänner rund zwei Millionen US-Dollar an Steuergeldern eingenommen. Hochgerechnet bedeuten die Zahlen der zuständigen Steuerbehörde vom Montag, dass Händler im ersten Monat des Jahres Cannabis im Wert von etwas mehr als 14 Millionen Dollar an die Kunden brachten. Gouverneur John Hickenlooper hatte allerdings mit noch höheren Einnahmen gerechnet.

In Colorado dürfen Bürger über 21 Jahre seit dem 1. Jänner legal Marihuana kaufen und konsumieren. Cannabis-Aktivisten hatten jahrelang für die Freigabe gekämpft. Die Befürworter der Legalisierung von Marihuana haben in den USA seit einigen Jahren Rückenwind. Die US-Regierung ermöglichte den Betreibern von Marihuana-Shops mittlerweile auch die Eröffnung von Bankkonten. Das Finanzministerium in Washington veröffentlichte dazu im Februar Richtlinien, wie Geldhäuser mit den staatlich lizenzierten Marihuana-Anbietern Geschäfte machen dürfen.

So hatte zuletzt auch US-Präsident Barack Obama mit der Bemerkung für Aufsehen gesorgt, er halte Kiffen nicht für gefährlicher als das Trinken von Alkohol (siehe Story in der Infobox). Zugleich bezeichnete Obama, der in seiner Jugend selbst zum Joint griff, das Rauchen von Marihuana in einem Interview mit der Zeitschrift "The New Yorker" aber als "schlechte Idee" und "Laster".

CNN-Umfrage: 54 Prozent der US-Bürger für Legalisierung
Laut einer aktuellen Umfrage des Nachrichtensenders CNN spricht sich mittlerweile eine Mehrheit von 54 Prozent der US-Bürger für die Legalisierung von Marihuana aus. Derzeit haben 18 Bundesstaaten und die Hauptstadt Washington das Rauschmittel auf Rezept freigegeben, wobei die medizinischen Bedingungen unterschiedlich streng sind.

Während viele Bundesstaaten Marihuana nur bei Krebs und anderen schweren Erkrankungen erlauben, kann es in Kalifornien schon für Rückenschmerzen verschrieben werden. Im November 2012 hatten die Einwohner der Bundesstaaten Colorado und Washington in einem Referendum für eine komplette Freigabe von Cannabis für Menschen über 21 Jahre gestimmt.

UNDOC-Chef: "Legalisierung keine Lösung"
Anders als Obama hatte Juri Fedotow, Exekutivdirektor des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNDOC), erst am Montag die Legalisierung von Marihuana kritisiert. "Ich muss sagen, dass die Legalisierung keine Lösung ist", so Fedotow. Cannabis ist für ihn eine Einstiegsdroge, denn "niemand beginnt eine Drogensucht mit Heroin".  Dem Argument, dass Alkohol und Tabak erlaubte Rauschmittel seien, hielt Fedotow entgegen, dass schon alleine diese beiden Substanzen jährlich 2,5 bzw. fünf Millionen Tote forderten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele