Österreich hat ein teures Pensionssystem – mit rund 33 Milliarden Euro ist es der größte Posten im Bundesbudget. Bis 14. November gehen alle Lohnsteuereinnahmen dafür drauf. Der Tag dürfte sich noch weiter nach hinten verschieben: Bis 2029 wächst die Lücke auf 38 Milliarden Euro an, trotz Reformen.
Während etwa die gesamten Mehrwertsteuereinnahmen in Österreich für Förderungen draufgehen, fallen fast die gesamten Lohnsteuereinnahmen für Zuschüsse ins Pensionssystem an.
Die Zuschüsse aus dem Budget sind jene Summe, die der Staat in die Hand nehmen muss, da sie im System sonst fehlen: einerseits der Zuschuss ins ASVG-System, da die eingezahlten Beiträge nicht reichen, und andererseits auch die Beamtenpensionen.
Der „Tag der Pensionslücke“
„Rund neun von zehn Euro gehen als Zuschuss ins Pensionssystem drauf“, sagt Agenda-Austria-Experte Denes Kucsera. Umgerechnet auf ein Jahr wäre am 14. November „Tag der Pensionslücke“; alle Lohnsteuereinnahmen, die der Staat bis zu diesem Datum einnimmt, fließen ins Pensionssystem. Die Einnahmen teilen sich zu drei Vierteln auf Arbeitnehmer und zu einem Viertel auf Pensionisten auf.
Der Tag verschiebt sich immer weiter nach hinten, da die Zuschüsse wachsen. „Bis 2029 werden die Zuschüsse auf 38 Milliarden Euro wachsen“, so Kucsera. Die von der Koalition beschlossene Pensionsreform – vor allem die Verschiebung des Korridoralters – bremst den Anstieg zwar, die Dynamik bleibt aber hoch. „Dazu kommen höhere Ausgaben für Pflege und Gesundheit.“
Kucsera fordert eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters. Klar ist, dass Reformen nur langfristig stark wirken, es sei denn, es wird bei den bestehenden Rentnern eingegriffen. „Doch eine Reform muss jetzt passieren, damit sie in ein paar Jahren tatsächlich Milliarden einsparen kann“, betont Kucsera.
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