„Krone“-Kommentar

Der andere Feind der Ukraine

Kolumnen
13.11.2025 06:00

Als ob der eine Feind nicht schon schlimm genug wäre, fällt dem ukrainischen Freiheitskampf ein zweiter Feind in den Rücken: die Korruption. Das Mafianetz von Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Rüstungs- und Energiesektor reichte bis in die Regierung und zu einem früheren Partner von Zelenskijs TV-Produktionsfirma hinauf. Was Ärgeres hätte der Ukraine in ihrer kritischen Lage nicht passieren können.

Gleichzeitig muss festgehalten werden, dass das Korruptionsnetzwerk durch die unabhängige Antikorruptionsbehörde aufgedeckt worden ist. Wo nichts aufgedeckt wird, ist auch keine Korruption – wie etwa in Russland. Dort ist angeblich alles supersauber.

Noch schwerwiegender für die Ukraine: Erst jetzt erscheint der Politwirbel vom Sommer, als die Führung in Kiew plötzlich die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörde abschaffen wollte, in einem gänzlich anderen Licht. Bürgerproteste verhinderten das Vorhaben.

In der Ukraine funktionieren also noch die letzten demokratischen Kontrollmechanismen. Dennoch ist die Korruption ein Ungeheuer wie die Hydra, der man noch so viele Köpfe abschlagen kann – sie wachsen immer nach.

Kriege sind der Nährboden für krumme Geschäfte, und das Übel reicht zurück in die kommunistische Vergangenheit. Der Westen hat aber das Recht, von der ukrainischen Führung reinen Tisch zu verlangen, wenn immer neue Unterstützungsmillionen nach Kiew fließen sollen.

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