Schwerer Vorwurf

Russischer Cyberangriff auf ungarische Opposition?

Außenpolitik
04.11.2025 13:38

Die ungarische Oppositionspartei Tisza beklagt zum wiederholten Male ein massives Datenleck, im Zuge dessen die persönlichen Daten von rund 200.000 Nutzern einer App der Partei veröffentlicht worden sind. Parteichef Péter Magyar vermutet einen „gezielten Cyberangriff“ auf seine Bewegung durch die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán und wirft dieser vor, dabei mit russischen Hackern zusammenzuarbeiten.

Zwar war die Datenbank unter anderem mit den Wohnadressen der Parteimitglieder nur kurze Zeit online, doch der Wirbel ist groß. Während regierungsnahe Medien von einem „technischen Problem“ bzw. einem „Datenleck“ sprechen, steht für Magyar der Schuldige bereits fest: Die „verängstigte“ rechtsnationale Regierung, die sich im kommenden Jahr einer Parlamentswahl stellen muss. Derzeit führt Tisza in mehreren Umfragen vor Orbáns Fidesz.

Péter Magyar schickt sich an, die Macht von Viktor Orbán zu brechen und der nächste ...
Péter Magyar schickt sich an, die Macht von Viktor Orbán zu brechen und der nächste Ministerpräsident Ungarns zu werden.(Bild: APA/AP)

Oppositionschef beklagt „Angriffe seit Monaten“
„Unsere IT-Infrastruktur ist seit Monaten Angriffen ausgesetzt. Den größten Teil davon konnten wir abwehren, auch wenn unsere Spezialisten es mit internationalen Netzwerken zu tun haben, die an Orbáns Machterhalt interessiert sind“, erklärte Magyar, der selbst lange Zeit als Funktionär im Umkreis von Orbáns Partei tätig gewesen und mit der ehemaligen Justizministerin Judit Varga verheiratet war, am Montag.

Ziel des Cyberangriffs, der offensichtlich mit russischer Hilfe erfolgt sei, sollte die „Einschüchterung der Parteimitglieder“ und die Störung der Vorwahlen zur Kür der Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr gewesen sein, so Magyar in einem Facebook-Video. Die Vorwahl werde aber trotzdem stattfinden – über eine andere Plattform, kündigte der Parteichef an.

Regierung spricht von „verantwortungslosem Umgang“ mit Daten
Die Regierung weist die Anschuldigungen zurück und kritisiert ihrerseits Magyars Partei und deren „verantwortungslosen Umgang“ mit den Daten von Parteimitgliedern und -sympathisanten. „Die Art, wie sie mit den Daten der Menschen umgehen“, sei die Art, wie sie das Land führen würden, ätzte Orbáns Amtsleiter Gergely Gulyás auf Facebook. Gleichzeitig wurden Ermittlungen des Staatsschutzes eingeleitet.

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