In Deutschland haben Ermittlungsbehörden und die Finanzaufsicht BaFin Internet-Anlagebetrügern aus Osteuropa das Handwerk gelegt und mehr als 1400 gefälschte Webauftritte gesperrt. Über die Seiten wurden die Nutzer auf betrügerische Online-Plattformen geleitet und zu angeblichen Wertpapier-Investments verleitet, teilten die Behörden am Montag mit.
„Durch die Maßnahmen wurden die kriminellen Akteure erheblich geschwächt, indem ihre technische Infrastruktur gezielt außer Kraft gesetzt wurde“, erklärten die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Die Betrugsmasche ist als „Cyber-Trading-Betrug“ bekannt. Die Kunden werden dabei über die Internetseiten und sogenannte Broker aus Call-Centern im Ausland dazu verleitet, teilweise hohe Summen auf den Handelsplattformen in unterschiedlichste Wertpapiere zu investieren.
„Tatsächlich werden die eingezahlten Gelder zu keinem Zeitpunkt einer Kapitalanlage zugeführt“, warnten die Behörden. Die Handelsplattform existiere ebenso wenig wie das angebliche Kundenkonto. Viele Geschädigte bemerkten über Monate nicht, dass sie betrogen wurden. An der „Operation Herakles“, die die Masche stoppen soll, waren auch Europol und bulgarische Strafverfolgungsbehörden beteiligt.
„Riesiges Ausmaß“ dieser Betrugsmasche
„Die Beschlagnahme der Websites verdeutlicht das riesige Ausmaß des Betrugs über Online-Handelsplattformen“, sagte die bei der BaFin für Handel und Geldwäsche zuständige Exekutivdirektorin Birgit Rodolphe. „Die Täter (...) verwenden Künstliche Intelligenz, um illegale Websites wie am Fließband herzustellen und mit ihnen Anleger in die Falle zu locken.“
Derartige Seiten würden millionenfach geklickt. Allein seit der Beschlagnahme vor zehn Tagen hätten 866.000 Nutzer versucht, sie aufzurufen. Bei einer ersten Aktion im Juni waren bereits 800 Domains gesperrt worden, die seither mehr als 20 Millionen Mal aufgerufen wurden.
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