Landesweiter Protest

Volkszorn gegen Sparpläne der Regierung in Paris

Ausland
19.09.2025 07:21

Donnerstag sind erneut Hunderttausende Franzosen gegen mögliche Sparmaßnahmen in ihrem hoch verschuldeten Land landesweit auf die Straßen marschiert. Etliche Menschen in Frankreich ließen aus Protest die Arbeit ruhen. Zahlreiche Apotheken blieben wegen des Streiks geschlossen, Lehrkräfte fehlten in den Schulen und bei Bussen und Bahnen gab es Ausfälle und Verzögerungen. Nach Ausschreitungen kam es zu Hunderten Festnahmen.

Besonders am Vormittag hatte es in verschiedenen Landesteilen Blockaden gegeben – etwa an Busdepots, Verkehrsachsen und weiterführenden Schulen. Kurzzeitig waren Dutzende Demonstranten in den Hof des Wirtschaftsministeriums eingedrungen. 309 Menschen wurden landesweit festgenommen nach Angaben des geschäftsführenden Innenministers Bruno Retailleau vom Abend, 134 befänden sich in Polizeigewahrsam.

Unter dem Motto „Wir blockieren alles“ marschierten erneut Hunderttausende Franzosen gegen die ...
Unter dem Motto „Wir blockieren alles“ marschierten erneut Hunderttausende Franzosen gegen die Regierungspläne.(Bild: AFP/ED JONES)

Höchster Schuldenberg in der Eurozone
Der Streik richtet sich gegen Sparmaßnahmen, die auf die Menschen in Frankreich zukommen könnten. Besonders stark in der Kritik stand der Vorschlag, zwei Feiertage zu streichen. Das Land hat gemessen an der Wirtschaftsleistung mit 114 Prozent die dritthöchste Schuldenquote in der EU nach Griechenland und Italien. In absoluten Zahlen lastet auf Frankreich mit rund 3300 Milliarden Euro der höchste Schuldenberg in der Eurozone. Auch die Staatsausgaben gehören zu den höchsten in Europa. Das Haushaltsdefizit lag zuletzt bei 5,8 Prozent. Die EU hat bereits im Juli 2024 ein Defizitverfahren gegen Frankreich eröffnet.

Gespräche mit Gewerkschaft: Lenkt neuer Premier ein?
Frankreichs neuer Premier Sébastien Lecornu kündigte an, diesen Plan nicht umzusetzen. Am Abend der Proteste teilte er zudem auf der Plattform X mit, dass die Forderungen der Gewerkschaftsvertreter, die von den Demonstranten in den Protestzügen vorgebracht wurden, im Mittelpunkt der von ihm eingeleiteten Gespräche stünden. Er werde die Gewerkschaften in den kommenden Tagen erneut empfangen.

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