Elon Musk erzürnt

Mega-Wirbel um Coming-out in „Stranger Things“

Society International
30.12.2025 16:00

Es ist eine Szene, die die einen zu Tränen rührt und bei anderen Kopfschütteln verursacht: Die Fangemeinde der Netflix-Serie „Stranger Things“, die am Neujahrstag mit dem großen Finale endet, ist seit Tagen gespalten, was zum Teil wohl auch dem derzeit herrschenden Kulturkampf in den USA geschuldet ist. 

Was ist passiert? Teenager Will Byers (Noah Schnapp) hat in der siebenten Episode der fünften Staffel („Die Brücke“), die im Jahr 1987 spielt, sein lang erwartetes Coming-out.

  „Ich mag keine Mädchen“, schluchzt der schüchterne Jugendliche vor seiner Mutter (Winona Ryder), seinem älteren Bruder und seiner Clique. Die Angst vor Zurückweisung ist ihm anzumerken – was viele queere Menschen vermutlich nachvollziehen können. Vor allem, wenn sie in den 1980ern aufgewachsen sind.

Noah Schnapp und Winona Ryder in „Stranger Things“
Noah Schnapp und Winona Ryder in „Stranger Things“(Bild: © 2025 Netflix, Inc.)

Auch Elon Musk mischt sich ein
Was dann in sozialen Medien geschah, war in diesen gesellschaftlich aufgewühlten Zeiten vermutlich erwartbar. „Es ist komplett unnötig und wird einem Publikum aufgezwungen, das einfach nur etwas Science-Fiction genießen will“, befand Unternehmer Elon Musk auf X. Zuspruch bekam er aus einer rechtskonservativen Blase mit teils drastischen und homophoben Kommentaren.

In einem Behind-the-Scenes-Clip sprach „Stranger Things“-Star Noah Schnapp über seine Coming-out-Szene:

Auch auf Online-Plattformen wie Rotten Tomatoes oder IMDb, auf der Fans Serien und Filme bewerten können, bekam die Coming-out-Folge reihenweise schlechte Bewertungen. Einige kritisierten die langsame Erzählweise und schlechten Dialoge, das US-Magazin „Variety“ erkannte aber auch eine „Kampagne“.

Fans vermuten, viele hätten „Stranger Things“ nie gesehen und würden sich ausschließlich an einem schwulen Charakter in einer so erfolgreichen Serie stören.

Das sagen die Macher der Serie
Die Macher der Reihe, die Duffer-Brüder, und auch viele Anhänger der Serie sehen Wills Coming-out als logische Konsequenz seiner Entwicklung, das zu diesem Zeitpunkt nötig gewesen sei.

So habe Bösewicht Vecna, der in die Gedanken seiner Opfer eindringen kann, die mentale Unsicherheit Wills stets ausgenutzt, um ihm seiner wahren Kräfte zu berauben. Vor dem entscheidenden Kampf in der Finalfolge habe der Jugendliche sein größtes Geheimnis preisgeben müssen – um Vecna bekämpfen zu können.

„Würde mich vermutlich immer noch verstecken“
Schauspieler Noah Schnapp (21), der Will seit der ersten Folge 2016 spielt, hat sich vor zwei Jahren auf TikTok selbst als schwul geoutet. Seine Figur habe ihm dabei geholfen, sich selbst zu finden und zu akzeptieren. „Wenn ich den Charakter nicht gespielt hätte, würde ich mich vermutlich immer noch verstecken“, sagte er 2023 dem Magazin „Variety“.

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