Match zu Kims Ehren

Dennis Rodman für Wettfirma auf Nordkorea-Mission

Ausland
20.12.2013 15:10
Was verbindet einen brutalen Diktator, einen exzentrischen Ex-Sportler und einen irischen Wettanbieter? Eine mittlerweile "Basketball-Diplomatie" getaufte Mission in Nordkorea. Basketballer Dennis Rodman weilt derzeit in Pjöngjang, um rechtzeitig zum 31. Geburtstag von Machthaber Kim Jong Un ein historisches Match zwischen einer handverlesenen Nordkorea-Auswahl und ehemaligen NBA-Kollegen auf die Beine zu stellen. Im Hintergrund zieht einem Medienbericht zufolge die Wettfirma Paddy Power die Strippen.

Es ist die mittlerweile dritte Visite des fünffachen NBA-Champions bei seinem "guten Freund" Kim. Am Tag nach seiner Ankunft veranstaltete Rodman am Freitag in Pjöngjang ein Casting mit nordkoreanischen Spielern. Hoffnungsvolle Athleten durften dem ehemaligen NBA-Star ihr Können zeigen. Zigarre rauchend und mit Sonnenbrille stellte der ehemalige Profi-Sportler die Nordkoreaner dabei auf die Probe (Bilder). Wer es in die Endauswahl für das geplante Match schafft, bekomme von Rodman zwei neue Paar Sportschuhe, berichtete die Nachrichtenagentur AP.

Rodman: "NBA-Kollegen haben immer noch Angst"
Während die Auswahl des stalinistischen Regimes somit langsam Form annimmt, scheint sich die Zusammenstellung des gegnerischen US-Teams unterdessen schwieriger zu gestalten. Rodman will eigenen Angaben zufolge zwölf NBA-Altstars für das Match gewinnen. Aber einige der Eingeladenen hätten Angst vor der Reise nach Nordkorea, so Rodman. "Sie haben immer noch Angst, hierher zu kommen, aber ich sage ihnen, keine Angst, es ist alles super, es ist alles super hier."

Dabei drängt die Zeit, denn das Spektakel zu Ehren des "Geliebten Führers" soll bereits am 8. Jänner über die Bühne gehen. Der Termin ist selbstverständlich nicht zufällig gewählt: an diesem Tag feiert Diktator Kim Jong Un seinen 31. Geburtstag.

Dass die menschenrechtliche Situation Nordkoreas diplomatisch ausgedrückt problematisch ist, bereitet Rodman keine Kopfschmerzen. Angesprochen auf die brutalen Verbrechen Kims gegenüber seinem Volk, entgegnete er US-Journalisten: "Ich verstehe, was hier politisch abläuft, und ich sage: Ich beteilige mich nicht daran. Ich mache das alles für die Kids hier, für dieses Land, und auch für mein eigenes Land, und auch irgendwie für die ganze Welt."

Zeitung: Wettanbieter finanziert "Basketball-Diplomatie"
Die "New York Times" bringt die umstrittenen Besuche Rodmans bei Kim Jong Un unterdessen in Verbindung mit einer Wettfirma aus Irland. Paddy Power, einer der erfolgreichsten Online-Wettanbieter Europas, ziehe demnach im Hintergrund des geplanten Basketballspiels in Nordkorea die Strippen.

Das irische Unternehmen sei dem Bericht zufolge nach Rodmans erstem Besuch in Nordkorea im Februar auf den Exzentriker aufmerksam geworden. Paddy Power - bekannt für gewagte Werbekampagnen, und die Bereitschaft, Wetten auf fast alles anzunehmen - gewann den Basketballer daraufhin für einen Marketing-Stunt. Dabei durfte Rodman vor der Papstwahl in einer Art Papamobil durch Rom kurven und die Menschen dazu auffordern, auf den ersten schwarzen Papst der Kirchengeschichte zu wetten.

Das internationale Basketball-Turnier mit den Teams aus Nordkorea und den USA zu Ehren Kims sei nun die nächste gemeinsame Aktion der Iren mit Rodman, so die "New York Times".

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