„Geh nach Hause“

Dorf in England will Urlauber JD Vance loswerden

Ausland
13.08.2025 09:03

Der US-Vizepräsident JD Vance sieht sich in seinem Urlaub in Charlbury in England mit viel Gegenwind konfrontiert: Die Dorfbewohner wollen den prominenten Touristen am liebsten wieder über den Atlantik schicken, wie sie lautstark auf Demos zur Schau stellen. Zur „Nicht-Willkommen-Party“ gab es auch Kuchen und Musik.

Bei perfektem Wetter, Musik und Mehlspeisen hätte man fast annehmen können, bei der Feier in Charlbury habe es sich um ein ganz normales Dorffest gehalten. Aber die Plakate, die die „Partybesucher“ dabei hatten, zeigten, dass es sich in Wirklichkeit um einen Protest gegen die Politik des US-Vize handelt.

Vance verbindet Arbeit und Vergnügen
Dieser verbringt gerade mit seiner Familie einen Urlaub in der beschaulichen Gegend und soll in einem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert wohnen, das dem Glühbirnen-Millionär Johnny Hornby wohnen. Zuvor hatte er ein Treffen mit dem britischen Außenminister David Lammy auf dem Anwesen Chevening in Kent, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

Weitere Bilder von der Demonstration in Charlbury:

Der Unmut der Demonstranten im Nordwesten von Oxfordshire richtete sich vor allem gegen die Haltung von Vance, seinen Umgang mit dem Ukraine-Krieg und dem Konflikt im Gazastreifen. Bei den Parolen zeigten sich die Teilnehmer durchaus kreativ: „Macht Charlbury wieder großartig – geht nach Hause“, war beispielsweise in Anspielung auf den Slogan des US-Präsidenten „Make Amerika great again“ zu lesen.

Umgang mit Präsident Selenskyj wird kritisiert
So stand auf einem der Plakate: „JD Vance – der Typ, der einen Kriegshelden bequem von seinem Sofa aus schikaniert hat.“ Die Trägerin erklärte gegenüber „The Guardian“: „Die Art und Weise, wie er [Anm.: den ukrainischen Präsidenten] Wolodymyr Selenskyj behandelt hat, war abstoßend“, sagte sie. „Das ukrainische Volk ist ein Held. Die Briten bewundern, wie sie sich gegen [Anm. Kremlchef Wladimir] Putin zur Wehr setzen. Ich wollte hierherkommen, um das zu zeigen“, so Natasha Phillips.

„Leute sollen wissen, wofür wir stehen“
„Wir wollen unsere Gefühle zeigen. Hoffentlich erreicht etwas davon Vance, die amerikanische Presse und die Ukraine, damit die Leute wissen, wofür wir stehen“, erklärte Brian Murray, ein 65-jähriger pensionierter Reiseleiter, warum er an der Demonstration gegen den Republikaner teilnimmt, gegenüber Reuters. „Die Tatsache, dass er sich in unserer Nähe befindet, gibt uns eine großartige Gelegenheit, unsere Stimme zu Gehör zu bringen.“

JD Vance wird als Nachfolger des US-Präsidenten gehandelt – in Großbritannien ist der ...
JD Vance wird als Nachfolger des US-Präsidenten gehandelt – in Großbritannien ist der US-Politiker allerdings weniger angesehen.(Bild: EPA/WILL OLIVER)

Auch der Trubel, den Vance mit seinem Aufenthalt verursacht, regt Einheimische auf. „Es handelt sich um einen massiven Eingriff. Es geht nicht nur darum, dass unser Leben gestört wird, sondern auch darum, wer er ist“, erklärte der Brite Jonathan Mazower seine Teilnahme an der Demo. „Ich und viele andere sind der Meinung, dass wir nicht zulassen können, dass so jemand in unser Dorf kommt, ohne öffentlich etwas dagegen zu sagen.“

Die malerische Gegend in der Region Cotswolds erfreut sich bei wohlhabenden US-Amerikanern an steigender Beliebtheit.  Einige von ihnen zogen nach dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump letztes Jahr dorthin. Die Moderatorin Ellen DeGeneres gab das Wahlergebnis als Grund für ihren dauerhaften Umzug in die Region an.

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