Achtung, lebendig!

Dieses Geschenk ist vom Umtausch ausgeschlossen

Tierecke
15.12.2025 14:32

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit taucht sie wieder auf, die Diskussion um Tiere als Geschenk. Und jedes Jahr ist dieser Appell aufs Neue wichtig: Hunde, Katzen und andere Haustiere sind fühlende Lebewesen und gehören nicht unter den Christbaum. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben weitreichende Folgen für Mensch und Tier.

Die Vorstellung ist verlockend. Ein flauschiger Hamster, ein kuschelweiches Kätzchen oder ein süßer Hundewelpe auf dem Wunschzettel. Kinderaugen, die am Heiligen Abend leuchten. Oder die Idee, den Großeltern mit viel Tagesfreizeit einen treuen Begleiter zu schenken. Doch was im ersten Moment nach einer herzerwärmenden Überraschung aussieht, wird viel zu oft zur bitteren Enttäuschung für alle Beteiligten.

Vom Umtausch ausgeschlossen
Ein Tier lässt sich nicht wie ein unpassender Pullover umtauschen. Es ist kein Gegenstand, sondern ein Lebewesen mit Bedürfnissen, Gefühlen und dem Recht auf ein durchdachtes, stabiles Zuhause. Die langfristige Verpflichtung, die mit einem Haustier einhergeht, wird in der vorweihnachtlichen Euphorie oftmals verdrängt.

Gemeinsamer Appell: Tierschutz-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (li.) und ...
Gemeinsamer Appell: Tierschutz-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (li.) und TierQuarTier-Sprecherin Anna Hofstätter warnen vor Spontankäufen. „Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk! Wer sich ein Tier nimmt, der muss auch die Verantwortung tragen – nicht nur für ein paar Tage, sondern für ein ganzes Tierleben lang!“(Bild: TierQuarTier Wien)

Illegaler Handel boomt zu Weihnachten
Gerade in der hektischen Adventszeit profitieren skrupellose Welpenhändler von spontanen Entscheidungen. Kranke und ihren Müttern viel zu früh entrissene Tiere werden übers Internet oder aus dem Kofferraum heraus verkauft. Was folgt, sind nicht selten hohe Tierarztrechnungen oder der frühe Tod der Vierbeiner. Die emotionale Belastung für die Familien und das Leid der Tiere sind immens.

Wenn der Adventzauber verblasst
Die traurige Realität zeigt sich oft erst nach den Feiertagen. Hunderte Tiere landen Jahr für Jahr in Tierheimen oder werden sogar ausgesetzt. Anna Hofstätter, Sprecherin des TierQuarTier in Wien, kennt die Muster: „Jedes Jahr landen nach den Feiertagen Tiere bei uns, deren Haltung ganz offensichtlich überfordernd war: Sie wurden plötzlich zu groß, zu aktiv, zu teuer oder schlicht nicht in den Alltag eingeplant.“

Sobald das Geschenkband entfernt ist und der Alltag zurückkehrt, verblasst die anfängliche Begeisterung. Die unterschätzte Verantwortung überfordert viele Beschenkte. Besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten. So sehr sich die Kleinen auch ein eigenes Tier wünschen, die Verantwortung liegt letztlich immer bei den Erwachsenen. Füttern, Pflege, Tierarztbesuche und die emotionale Fürsorge bleiben am Ende an den Eltern hängen.

Jubel, Trubel, Heiterkeit
Gerade der Trubel rund um die Feiertage und Silvester mit Besuch, Lärm und Hektik bietet denkbar schlechte Bedingungen, um ein Tier einzugewöhnen. Neue Familienmitglieder brauchen Ruhe, Zeit und eine stabile Umgebung, um anzukommen.

Wertvolles zum richtigen Zeitpunkt
Wer dennoch etwas Besonderes für Tierfreunde sucht, findet wunderbare Alternativen. Eine Patenschaft für ein Tier im Tierheim, bei einem Verein oder auf einem Gnadenhof verbindet das Schöne mit dem Sinnvollen. 

Die Entscheidung für ein eigenes Haustier sollte nach reiflicher Überlegung und gemeinsam mit allen Beteiligten getroffen werden. Dann kann einem Tier ein liebevolles Zuhause geschenkt werden, in dem es zum richtigen Zeitpunkt und unter den besten Bedingungen willkommen geheißen wird.

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