"Kurt hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Es war, als wollte er unter sein Leben einen Schlussstrich ziehen", schildern zwei Bekannte des Gutshofbesitzers aus dem Bezirk Mistelbach beim "Krone"-Lokalaugenschein am Samstag.
"Er war immer schon gierig, aber in den letzten Monaten wurde er auf einmal großzügig, finanzierte sowohl seiner Tochter als auch seinem Sohn zwei Häuser. Und dann hatte er ja auch noch den Plan, auf seinem Grundstück eine Art Mausoleum zu errichten", berichten die Bekannten. Doch dazu wird es wohl nicht kommen. Seit den frühen Samstagmorgenstunden sitzt der 83-Jährige in Untersuchungshaft.
"Sie war jünger und noch sehr aktiv"
Rückblick auf die dramatischen Ereignisse: Schon lange dürfte es zwischen den beiden Eheleuten Konflikte gegeben haben. "Sie war ja um mehr als 30 Jahre jünger als er und noch sehr aktiv. Sie ist gerne mit Bekannten Ski gefahren. Er war meist zu Hause. Das dürfte den Kurt massiv gestört haben", schildert Wirt Franz E. Gegen fünf Uhr sah der 83-Jährige dann offenbar rot.
Der wohlhabende und preisgekrönte ehemalige Reitsportler (er besitzt u. a. eine Villa in Italien) ging zum Jagdschrank, griff zu einer Schrotflinte und durchschoss der flüchtenden vierfachen Mutter beide Beine. Blutüberströmt brach das Opfer im Erdgeschoß des Hauses schwerst verletzt zusammen.
Der erwachsene Sohn des Paares - er schlief zum Zeitpunkt des Dramas im Dachgeschoß des Hauses - wurde durch den Knall geweckt. Er stürmte im Pyjama einen Stock tiefer und konnte seinem Vater die Waffe abnehmen. Beim Eintreffen der Polizeibeamten ließ sich der Pensionist widerstandslos festnehmen.
Bei der Durchsuchung des Hauses wurden laut Polizeisprecher Johann Baumschlager verschiedene Jagd- und Faustfeuerwaffen sichergestellt, für die es keine waffenrechtlichen Dokumente gab. Über den Mann wurden ein Waffen- sowie ein Betretungsverbot verhängt.
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