Nach einer Zeit, in der Lehrermangel in einzelnen Fächern und Regionen regelmäßig zu Engpässen führte, stieg die Zahl der Bewerbungen für das kommende Schuljahr um 17 Prozent – ein Lichtblick, der auch Hoffnung für einen ungestörten Schulstart weckt.
Insgesamt gibt es in Österreich 125.000 Lehrerinnen und Lehrer, u.a. die laufende Pensionierungswelle hat zuletzt vermehrt für Engpässe gesorgt. Bei der Hauptausschreibung im April waren diesmal 6100 Posten mit rund 89.000 Stunden zu vergeben, die mit Abstand meisten waren es in Wien (knapp 2000). Wegen der Personalknappheit in manchen Bereichen wurde vor zwei Jahren ein neues Modell für Quereinsteiger in der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS) eingeführt, Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) will dieses künftig auf die Volksschulen ausweiten. Außerdem wird die Lehrerausbildung reformiert.
Bildungsministerium: „Alle Stunden können abgehalten werden“
Die Personalsituation sei zwar „nach wie vor angespannt“, vor allem regional gebe es große Unterschiede, hieß es aus dem Bildungsministerium auf APA-Anfrage. Die Bewerbungsphase sei aber bisher mit einem Plus von 17 Prozent bei den Interessenten im Vergleich zum Vorjahr „sehr gut verlaufen“. „Damit wird es auch heuer möglich sein, dass alle Unterrichtsstunden im neuen Schuljahr gehalten werden können.“
Zum Teil schwierige Situation an Volksschulen
An den Bundesschulen (AHS, BMHS) sind in Wien, Burgenland, Kärnten und Tirol bereits alle Posten besetzt. An den Pflichtschulen, insbesondere bei den Volksschulen, bleibt noch Personalbedarf. In Wien, wo rund 16.000 Lehrkräfte tätig sind, werden aktuell noch rund 240 Stellen ausgeschrieben – davon etwa zwei Drittel an Volksschulen. Neben klassenführenden Lehrkräften fehlt es auch an Spezialistinnen für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache und in den Sonderschulen sind noch 48 Posten offen.
Im Burgenland etwa werden verstärkt Lehrkräfte in Sonderpädagogik, Inklusion, Kroatisch sowie in den kreativ-musischen Fächern gesucht. In Kärnten sollen in einer dritten Ausschreibungsrunde knapp 100 Stellen, vorwiegend in naturwissenschaftlichen Fächern, besetzt werden – die Bewerberlage ist hier gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen.
Auch in Tirol, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg und Vorarlberg zeigt sich je nach Schultyp eine erfreuliche Entwicklung. Während in Salzburg und Vorarlberg noch einzelne Posten, teils in Teilzeit, offen sind, bestätigen die Bildungsdirektionen in Niederösterreich und Oberösterreich, dass alle offenen Stunden über die Bewerberlage gedeckt werden können.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Bei kurzfristigen Engpässen soll auf Überstunden, Mehrdienstleistungen oder auf das Personal aus dem Studierendenpool zurückgegriffen werden. So wird sichergestellt, dass jedes Kind und jeder Jugendliche ab dem ersten Schultag unterrichtet wird – ein Umstand, der den Schulbetrieb in ganz Österreich stabilisiert und optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
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