Auch aus der SPÖ

Massive Kritik an pinken Sparplänen für Schulen

Innenpolitik
07.05.2025 12:23

Das Aufschieben von Bauprojekten im Schulbereich sorgt für heftige Kritik. Die Reaktionen der „Krone“-Leser sind genau so durchgehend negativ wie jene der Opposition und Gewerkschaft.

Grünen-Vizeklubchefin Sigi Maurer bezeichnete es als „extrem kurzsichtig, bei einem ohnehin überlasteten System erneut den Rotstift anzusetzen. Als eine seiner ersten Maßnahmen hat Minister Wiederkehr einen Notstand im Bildungssystem ausgerufen, nur um wenige Wochen später Kürzungen im Bildungsbudget zu verkünden – das ist ein blanker Widerspruch“, sagt Maurer.

„Statt die Schulleitungen und Lehrkräfte endlich zu entlasten, werden wichtige Maßnahmen wie die pädagogisch-administrativen Fachkräfte an Pflichtschulen gekürzt und die Ausrollung auf später verschoben. Auch die Kürzungen beim Teamteaching entziehen den Schulen wichtige Ressourcen, die im Klassenzimmer fehlen“, analysiert die Bildungssprecherin der Grünen.

Maurer hat kein Verständnis für die Neos (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Maurer hat kein Verständnis für die Neos

„Die fromme Hoffnung der Neos, durch Einsparungen in der Verwaltung das Bildungsbudget sanieren zu können, ist naiv. Sparen in der Verwaltung ist noch immer ein leeres Versprechen geblieben. Was es tatsächlich braucht, sind strukturelle Reformen, die die Ressourcen dorthin verteilen, wo sie gebraucht werden – nämlich zu unseren Kindern“, hält Maurer fest.

Einsparungen bei Bauvorhaben und Teamteaching
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) hat angekündigt, den größten Teil der geforderten Einsparungen bei Infrastruktur und Verwaltung (51 Millionen Euro) zu erbringen. Eingespart werden auch die Zweitlehrer im Rahmen des sogenannten Teamteachings für Klassen unter 15 Schülern. Auch die Einführung der sogenannten pädagogisch-administrativen Fachkräfte wird redimensioniert und kommt zunächst vorrangig an großen Schulen. 

FPÖ sieht Wiederkehr auf dem Holzweg
Kritisch reagiert auch FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. Die Einsparungen würden keine Probleme im Bildungsbereich lösen. „Tatsächlich ist das Personalproblem im Bildungsbereich das Thema Nummer eins und solange hier nicht eine tragfähige und nachhaltige Lösung auf den Tisch gelegt wird, sind alle anderen Ankündigungen und Willensbekundungen reine Makulatur. Dies betrifft sowohl den Schulbetrieb als auch den elementarpädagogischen Betrieb, der bislang ohnehin das Stiefkind der österreichischen Bildungspolitik war und durch die Ankündigung eines zweiten, verpflichtenden Kindergartenjahres, nunmehr zu einem großen Brennpunkt wurde. Mit der Erhöhung des Budgets in diesem Bereich von plus zehn Millionen Euro werden sich kaum die laufenden Kosten, also das System erhalten lassen. Wie hier noch zusätzlich ausgebaut werden soll, bleibt indes ein Rätsel“, erklärte Brückl.

Die rote Lehrer-Gewerkschaft zeigt sich von den Budgetplänen „sehr enttäuscht“. „Wieder einmal wird das Versprechen, Pflichtschulen administrativ zu entlasten, nicht eingehalten werden“, kritisiert Thomas Bulant, Bundesvorsitzender der FSG und des SLÖ.

Die Neos lassen das nicht auf sich sitzen und kontern: „Das völlig zukunftsvergessene ‘Koste es, was es wolle‘-Geldverbrennen und die Gießkannenpolitik der Vorgängerregierungen haben uns den budgetären Scherbenhaufen, vor dem wir jetzt stehen, überhaupt erst eingebrockt“, so Generalsekretär Douglas Hoyos. „Wenn Grüne und FPÖ jetzt also mit Halb- und Unwahrheiten um sich werfen, ist das nur ein schwacher Versuch der Opposition, von der eigenen schwachen Bilanz ablenken zu wollen.“

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