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Johann Lafer tischt für Lufthansa Steirisches auf

Steiermark
27.11.2025 06:00

Wenn Top-Koch Johann Lafer künftig die Business-Passagiere der Lufthansa in der ganzen Welt verwöhnt, dann nimmt er buchstäblich auch unsere Steiermark mit an Bord. Mit kulinarischen Genüssen und Gusto auf Urlaub.

Für einen, der im Jahr 1977 mit 500 Schilling von der Mama nach Deutschland gezogen ist, um Karriere zu machen, „ist das schon ein echter Ritterschlag“, freut sich der steirische Ausnahmekoch Johann Lafer ganz offen. Und dieser Ritterschlag findet sogar hoch über den Wolken statt. Denn nachdem das Essen in der Businessklasse der Lufthansa so viel besser mundet, seit der Küchenkünstler seine Finger mit im Spiel hat, wird sein Betätigungsfeld jetzt massiv ausgeweitet.

 Und wie: Pünktlich zum 100-Jahre-Jubiläum des hanseatischen Flugriesen im nächsten Jahr kriegt man Lafer’sche Köstlichkeiten nicht mehr nur in Europa aufgetischt – sondern rund um die Welt.“Ich hab noch jede

„Hab‘ ja jede Menge Energie“
„In 64 Ländern“, sagt der 68-Jährige. „Das ist so eine Herausforderung, so ein Berg an Verantwortung, dass ich mir lange überlegt hab, ob ich mir das noch auf meinen Teller häufen will.“ Im Wortsinn. Doch selbst in einem Alter, in dem andere schon in Pension sind, juckte es Lafer in den Fingern, noch einmal so richtig durchzustarten. „Ich hab‘ ja jede Menge Energie. Und das ist so ein Zeichen der Wertschätzung für mich!“

Lafer, der ewige Steiermark-Fan, kommt für Dreharbeiten in die Oststeiermark
Lafer, der ewige Steiermark-Fan, kommt für Dreharbeiten in die Oststeiermark(Bild: Sepp Pail)

„Im Flieger muss alles sitzen“
Zwei Jahre der Konzeption und Planung waren notwendig, die Größenordnung erschlägt einen fast. Lafer: „Im Flieger bleibt kein Platz für Spielraum, da muss alles sitzen.“ So dürfte der verwöhnte Kunde, der gutes Geld zahlt für beste Bissen, natürlich nicht nur auf dem Hinflug ab Deutschland in ein anderes Land kulinarische Höchstklasse bekommen, „das muss ja auch auf dem Rückflug sein. Das heißt: Das muss schon mit hin fliegen bzw. brauchen wir Partner vor Ort, die unserem Qualitätsanspruch entsprechen.“ Was für eine Logistik – zumal hier 55.000 Passagiere zu versorgen sind. Nicht im Monat. Am Tag.

Käferbohnen, Kernöl & Co. im Gepäck
300 Gerichte haben Lafer und sein Team mittlerweile perfekt kombiniert. Und jetzt kommt’s: Lafer nimmt dabei auch die Steiermark mit an Bord. Denn serviert werden den Passagieren in der exklusiven Front auch Vulcanoschinken, Tafelspitz, Käferbohnen, Kren, Kernöl. „Ein Gericht ist Käferbohnensalat mit Schinken, Kren, abgemacht mit Kürbiskernöl. Ein steirischer Klassiker.“

Und nicht nur das: Nächste Woche ist Johann Lafer mit einem Fernsehteam direkt beim Vulcano-Produzenten in der Oststeiermark. „Wir drehen einen Promotionfilm. Da steht der Schinken im Fokus, aber auch das Drumherum. Die Landschaft, die Leidenschaft, mit der produziert wird, die Menschen dahinter, die echt und authentisch sind. Dieser Film wird dann an Bord gezeigt. Das in Verbindung mit Essen weckt eine ganz besondere Emotion!“

„Da kann ja keiner wegrennen“
Begeisterung und Interesse sind Lafer sicher. „Wo sonst hat man so viel Zeit, sich mit dem Essen zu beschäftigen und damit, wo es herkommt, als an Bord eines Fliegers, der vielleicht zehn Stunden oder mehr unterwegs ist?“ Grinsender Nachsatz: „Kann ja auch keiner wegrennen.“

Er ist sicher: „Viele Passagiere werden vom Essen überzeugt sein, aber danach auch überlegen, mal in die Steiermark auf Urlaub zu kommen. Weil auch unsere Filme so schöne Seiten des Landes zeigen und dementsprechend Gusto auf Ferien hier machen werden.“

Mit einem Schlag wäre Teichalm leer
Lafer bezieht natürlich auch aus anderen Gefilden und Deutschland Lebensmittel, „nur mit den Steirern allein ginge das ja nicht. Wir brauchen allein 90.000 Rinderfilets im Monat. Da wäre doch mit einem Schlag kein Ochse mehr auf der Teichalm.“ Selbst beim Vulcanoschinken wird’s knifflig, „allein für nur 35 Gramm Schinken pro Person zum Frühstück an Bord sind 2400 Kilo im Monat nötig. Das ist schon ein Brocken.“ Lafer streckt also seine Fühler in alle Richtungen aus, „mir ist einfach wichtig, dass wir das Beste haben von Anbietern, die gut und ehrlich produzieren“.

Dass Lafers Herz trotz seiner kometenhaften Karriere in Deutschland für die Steiermark schlägt, ist kein Geheimnis; er ist ja seit vielen Jahren auch Steiermark-Botschafter. Jedoch: „Was Steiermark Tourismus betrifft, gefällt mir die Ausrichtung und Strategie nicht mehr, ich fühle mich hier nicht mehr gut aufgehoben.“ Aber völlig ungeachtet dessen macht er, der immer bodenständig geblieben ist, weiter Steiermark-Werbung, tatsächlich auf höchstem Niveau. 

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