„Krone“-Kommentar

Trump – Putin: Der Showdown

Analysiert für die „Krone“: Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Das ist eine Woche, an deren Ende Trump die Peitsche knallen lassen will. Oder?

Strafgericht Nr. 1 trifft all jene, die keinen Zoll-Deal abgeschlossen haben. „Wenn du abends schlafen gehst, weißt du nicht, mit welchen Zöllen du morgens aufwachst“, kommentiert ein Wirtschaftspublizist. So soll die Schweiz mit 39 Prozent geschockt werden.

Strafgericht Nr. 2 „bis zu 500 Prozent“ gilt Russland und all jenen, die noch immer Erdöl von Putin kaufen und so seinen Krieg gegen die Ukraine finanzieren. Darunter sind die Schwergewichte China und Indien. Das wird spannend.

Putin gibt sich völlig unbeeindruckt. Ganz im Gegenteil: Er pokert. Seine Raketenangriffe gegen die Ukraine sind seit Trumps Ultimatum doppelt blutig, doppelt grausam. Putin „scherzt“ öffentlich: „Ich erinnere an einen alten russischen Spruch: Wo immer ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetzt, dessen Boden ist unser.“ Übermütig setzt er noch eins drauf: Die „russischen Gebiete“ in der Ukraine würden nicht „eingenommen“, sondern „zurückgeholt“, denn sie seien im Laufe der Geschichte Russland „weggenommen“ worden.

Putin zeigt sich immer deutlicher als ein revanchistischer großrussischer Abenteurer, als ein Hasardeur, und das ist besonders gefährlich. Wie soll man da auf einen grünen Zweig kommen? Wenn auch noch Putins Gegenspieler ein eitler Rechthaber ist, dann können leicht Sicherungen durchknallen.