Am Freitag läuft das von US-Präsident Donald Trump an Kremlchef Wladimir Putin gestellte Ultimatum für eine Waffenruhe in der Ukraine aus. Verliert der US-Staatschef dann vollkommen die Geduld mit dem russischen Machthaber, den er zuvor mit einer Charme-Offensive zu überreden versucht hatte?
Die Zeichen stehen auf weitere Eskalation, denn Putin wird das Ultimatum wohl ignorieren. Dies behaupten zumindest drei mit den Vorgängen im Kreml vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ihnen zufolge ist Putin von einem Sieg in der Ukraine überzeugt. Das Ziel des russischen Präsidenten sei es, die vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson vollständig zu erobern, sagte einer der Insider. Erst danach wolle er über ein Friedensabkommen sprechen.
US-Sondergesandter versucht noch einmal sein Glück
Die bereits laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seien im Wesentlichen substanzlos. Sie dienten lediglich dazu, Trump zu signalisieren, dass Moskau einen Frieden nicht ablehne. Noch vor Auslaufen des Ultimatums wird Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Russland erwartet.
Die Entschlossenheit Putins werde durch die jüngsten russischen Vorstöße an der Front und die Skepsis gegenüber der Wirkung weiterer Sanktionen bestärkt, hieß es. Die Drohungen Trumps seien zwar „schmerzhaft und unangenehm“, aber nicht katastrophal, sagte einer der Insider. Spekuliert wird auch damit, dass Trump seine Drohung gar nicht wahr mache.
Trump: „Dann wird Putin aufhören, Menschen zu töten“
Der 79-Jährige hat mit Zöllen von 100 Prozent für Länder gedroht, die russisches Öl kaufen, falls Russland kein Friedensabkommen mit der Ukraine abschließt. Dabei hat Washington vor allem Indien und China im Visier. Sinkende Energiepreise könnten Trump zufolge den russischen Präsidenten dazu bewegen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
„Wenn die Energiepreise deutlich sinken, wird Putin aufhören, Menschen zu töten“, sagt Trump in einem CNBC-Interview. „Wenn die Energiepreise um weitere zehn Dollar pro Barrel sinken, wird er keine andere Wahl haben, weil seine Wirtschaft am Boden ist.“ Die Öleinnahmen sind für die Regierung in Moskau wichtig, um den mittlerweile dreieinhalb Jahre währenden Krieg gegen den Nachbarn finanzieren zu können.
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