„Krone“-Kommentar

Chile so fern, Problem so nah

Kolumnen
19.11.2025 06:00

35 Jahre nach dem Ende der Diktatur des Augusto Pinochet ist Chile mehr denn je ein tief gespaltenes Land. Von den acht Präsidentschaftskandidaten in der ersten Runde filterten die Wähler zur Stichwahl die zwei Extreme heraus: die Kommunistin Jeanette Jara und den Pinochet-Nostalgiker Jose Antonio Kast, der die Wahl gewinnen wird. Kast ist ebenso deutschstämmig wie zwei andere Rechtskandidaten. Sein Vater war als Wehrmachtsoffizier mit einem Rotkreuzausweis nach Chile gekommen.

Nach dem Nachbarland Argentinien schlägt also auch in Chile das Pendel nach rechts aus. Ebenso wie in Österreich spielte auch in Chile die Migration im Wahlkampf eine ausschlaggebende Rolle: die Drogeninvasion, die Bandenbildung, die steigende Kriminalität.

In Südamerika strömt die irreguläre Migration vom Norden nach Süden, von den Narko-Armutsstaaten wie Venezuela oder Peru in das (bescheiden) wohlhabende Chile. Wie Österreich kannte Chile früher nicht diesen Migrationsdruck und seine Begleiterscheinungen.

Jose Antonio Kast hat die einfachen Antworten des Donald Trump: Grenzen zu, abschieben!

Jede Wahl in Chile nährt die Sorge, ob die Demokratie gefestigt genug ist, um Stresstests auszuhalten. Der amtierende Linkspräsident Gabriel Boric hat die Unkenrufe zu Beginn seiner Amtszeit Lügen gestraft. Es ist zu hoffen, dass auch Präsident Kast autoritären Versuchungen widersteht.

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