Fischer baute in seiner Rede in Lübeck eine Würdigung Mandelas ein. Dass es mit der Vertretung am Vortag "solche Holprigkeiten gegeben hat, um das vorsichtig zu formulieren, hat mir nicht gefallen", sagte das Staatsoberhaupt.
"Konnte und wollte Zusage nicht zurückziehen"
Er habe es schwer gehabt mit der Entscheidung zwischen der fixen Zusage, die Rede zum runden Geburtstag des 1992 verstorbenen Brandt zu halten, und der Reverenz für die südafrikanische Friedensikone. "Aber ich konnte und wollte meine Zusage nicht zurückziehen", so Fischer. Seine persönliche Wertschätzung für Mandela habe er bei vielen anderen Gelegenheiten stets zum Ausdruck gebracht.
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck (rechts im Bild), der in Lübeck ebenfalls anwesend war, hatte sein Land in Südafrika sehr wohl repräsentiert und war trotzdem rechtzeitig zum Festakt am Mittwoch gekommen. Gauck könne laut Fischer allerdings über ein Regierungsflugzeug verfügen und die Abflug- und Ankunftszeiten festlegen, was ihm selbst nicht möglich sei. In vorliegendem Fall wäre das wertvoll gewesen, so der Bundespräsident.
"Keine Entscheidung zwischen Brandt und Mandela"
Er habe Verständnis dafür, dass die fehlende Präsenz Österreichs in Südafrika kritisiert werde, so Fischer weiter. "Jeder hat das Recht, auch scharfe Kritik zu üben." Für ihn persönlich sei es nicht eine Entscheidung zwischen Brandt und Mandela gewesen, sondern die Entscheidung, eine fixe Zusage einzuhalten oder nicht.
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