Mit einer Störaktion durchkreuzten sechs Palästina-Aktivisten die Festspieleröffnung – die erste von Karoline Edtstadler als Salzburgs neue Landeshauptfrau. Bablers Rede wurde wüst unterbrochen – es sei Glück gewesen, dass keine Gewalt im Spiel gewesen sei ...
„Wie ein Ozeandampfer trotzen die Festspiele Wind und Wetter“ – streute Karoline Edtstadler in ihrer ersten Rede als Landeshauptfrau den Festspielen Rosen. Dieser Dampfer bahne sich beharrlich seinen Weg, steuere neue Häfen an, passe sich an, bleibe aber stets stabil in seiner Form.
„Die Festspiele sind ein robustes, unerschütterliches Institut für den Frieden.“ Die Landeshauptfrau konnte hier noch nicht ahnen, dass die Salzburger Festspiele nur wenige Minuten später eine Prüfung genau dieser Stabilität bevorstünde.
Die sechs Palästina-Aktivisten, die sich während Andreas Bablers Rede den Weg auf Bühne und Galerie bahnten, sorgten für massive Aufregung, Verwirrung und Kratzer am Festspielimage.
Rund fünf Minuten dauerte die Störaktion im Haus. Der Sicherheitsdienst neben der Felsenreitschul-Bühne zögerte anfangs, die Protestler von der Bühne zu drängen.
Zugang nicht auf Anhieb gefunden
Währenddessen nahmen bekanntlich drei weitere Aktivisten in den Gängen der Galerie Aufstellung. Security-Mitarbeiter der Festspiele rannten nach oben, fanden jedoch den Zugang in die richtige Ebene nicht auf Anhieb.
Protest auch vor dem Festspielhaus
Vor der Felsenreitschule schrie indes ein kleines Grüppchen Protestierender für Frieden für Palästina. Die Polizei war hier schnell Herr der Lage.
Palästina-Störaktion als Teil der Eröffnung?
Manch Besucher fragte sich in der Felsenreitschule, ob die Aktion vielleicht sogar Teil der Eröffnungsfeier sei. In der letzten „Jedermann“-Inszenierung von Regisseur Michael Sturminger eröffneten Klima-Protestler die Aufführungen. „Auch Simon Stone hat Interventionen wie diese immer wieder bei seinen Inszenierungen eingebaut“, sagte eine Besucherin.
Diesmal aber war es bitterer Ernst. Das war schnell klar. Andreas Babler zeigte grundsätzliches Verständnis für die Aktivisten, lud diese ein, in einem angemessenen Rahmen den Dialog zu führen. Zudem war aus Bablers Büro zu hören: „Zum Glück waren es gewaltfreie Proteste. Nur diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Situation nicht gefährlich war.“
US-Historikerin Anne Applebaum, sie hielt die Festrede, und Bundespräsident Alexander Van der Bellen widmeten ihre Anfangsworte der Störaktion.
Der kaufmännische Leiter Lukas Crepaz versicherte in einer Stellungnahme mit Polizeichef Bernhard Rausch, dass die Festspiele ein sicherer Ort seien und niemand Angst haben müsse. Man werde den Vorfall analysieren, Konzepte adaptieren und für weitere Aufführungen die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen.
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