Betreuerin Helena Akmacic ist auch an Festtagen für Kinder im Caritas-Dorf St. Anton in Bruck da. Sie erzählt, was Halt gibt und wie der Heilige Abend für jene Kinder, die zu Weihnachten nicht nach Hause können, abläuft.
Helena Akmacic (24) aus St. Johann hat zu Weihnachten im Dorf St. Anton in Bruck Dienst. Sie ist Teil der unverzichtbaren Gruppe der Pflege- und Betreuungskräfte, die so wertvolle Arbeit leisten, nimmt Kinder mit Behinderung an die Hand, gibt Halt.
60 Bewohner leben in der Caritas-Einrichtung. 20 davon sind Kinder und 14 wohnen im Georgs-Haus, wo Helena Dienst macht. Es sind Kinder, die im Rollstuhl sitzen. Kinder mit Behinderung, die zu Hause schwere Krisen durchlebt haben. Kinder, die nicht sprechen können oder an Entwicklungsstörungen wie Autismus leiden. Helena ist für sie da, füttert gerade einen Buben mit viel Hingabe. Ein weiteres Kind sitzt daneben und wiegt monoton von einer Seite zur anderen.
„Ein sozialer Beruf war immer schon mein Wunsch“, erzählt die 24-Jährige. Sie stieg direkt nach der Matura im Gymnasium St. Johann in St. Anton ein. „Man sollte natürlich Mitgefühl mitbringen“, sagt sie. Und nicht zu vergessen: „Ohne Teamgeist geht gar nichts.“ Sie entschied sich für Arbeiten und Ausbildung, fuhr einmal pro Woche nach Salzburg in die Schule für Sozialbetreuung (SOB) der Caritas – drei Jahre Schule plus ein Jahr für das Diplom zur Fachsozialbetreuerin.
Gerade in der Langzeitpflege für Senioren oder Behinderte braucht es Menschen wie Helena. Sie sieht Jugend als keine große Barriere, auch wenn Kollegen schon mit 14 in die Pflege und Betreuung einsteigen. „Man ist gelassener. Die jungen Kollegen bringen einen frischen Wind rein.“ Jugend ergänze oft lange Erfahrung. „Der richtige Mix macht ein gutes Team aus.“
Der auf Mitte 2026 verschobene Wegfall des Pflegebonus stößt allen Betroffenen, auch ihr, sauer auf: „Ich finde schon, dass wir ihn verdient haben.“
Zwölf-Stunden-Dienst am Heiligen Abend
Seit fünf Jahren ist sie schon im Team von St. Anton und hat dabei viele Entwicklungsstufen durchlebt. Helena: „Man wird vom Charakter her immer stärker und lernt, mit jeder Situation richtig umzugehen.“ Das gilt auch für Tage wie Weihnachten: Sie ist von 7 bis 19.30 Uhr im Dienst. Für jene Kinder, die am Heiligen Abend nicht nach Hause können, zählt die Gemeinschaft im Dorf. Es gibt eine klare Tagesstruktur.
„Wir wollen ein familiäres Gefühl mitgeben und schauen drauf, dass wir alle gemeinsam im Wohnzimmer sind.“ In der Früh wird der Baum geschmückt. Es kommt ein festliches Essen auf den Tisch. „Höhepunkt ist dann das Packerl-Auspacken“, erzählt Helena. Zu Geschenken aus den Familien kommen auch Packerl von der Christkind-Aktion der Caritas. Die Wünsche: Kinderbücher, Spielsachen. Oder: „Ein sprechender Papagei. Darauf freuen wir uns besonders“, lacht Helena.
Am Abend bleibt dann noch ein wenig Zeit für Weihnachten in ihrer Familie: mit Eltern, Bruder und Hund Neno.
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