Nach der Gewalt mit Dutzenden Toten hat Syriens Regierung eine Waffenruhe verkündet. „Wir werden nur auf Beschuss antworten und uns um Angriffe verbotener Gruppen kümmern“, sagte Verteidigungsminister Murhaf Abu Qasra. Seit Sonntag war es im Süden des Landes zu Gewalt gekommen.
Die Syrische Beobachtungsstelle berichtete, dass mindestens 116 Menschen getötet und etwa 200 weitere verletzt wurden. Darunter seien auch Kinder. Die Regierungstruppen sind im Süden des Landes vorgerückt, nachdem sich Angehörige der drusischen Minderheit und sunnitischen Beduinen-Clans bekämpft hatten.
Inzwischen ist die Lage laut Bewohnerinnen und Bewohnern wieder „vergleichsweise ruhig“. Sie hatten von Schüssen berichtet. Die Regierungstruppen würden respektvoll mit ihnen umgehen, sagten die Menschen. Lediglich Kämpfer würden verfolgt. Diese hätten sich mit Fahrzeugen aus der Stadt zurückgezogen.
Zivilisten ermordet?
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte widersprach diesem Bericht allerdings: Ihr nach wurden zwölf Zivilpersonen getötet. Die Regierungstruppen seien in ein Gästehaus eingedrungen. Auf dem Boden des Tatorts liegen zerstörte Möbel und Bilder von drusischen Amtsträgern.
Israel attackierte Regierungskräfte
Außerdem griff die israelische Armee die Regierungskräfte erneut an. Die Drusen, die an den Kämpfen in Syrien beteiligt waren, sind eine religiöse Minderheit und leben unter anderem auch in Jordanien und im Libanon. In Israel dienen viele von ihnen freiwillig der Armee, der jüdische Staat sieht sie als Verbündete.
Israels Soldatinnen und Soldaten greifen immer wieder Ziele in Syrien an. Erst am Montag hatte es Angriffe gegen syrische Panzer in der Provinz gegeben. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einer „Botschaft und Warnung“ an die Führung des Nachbarlandes. Man werde kein Leid der Drusen akzeptieren, hieß es.
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