Ein aufgelassenes Wildgatter und fünf Hirsche ohne Zukunft: Ausgangslage für eine Rettungsaktion von Gut Aiderbichl, angestoßen von der „Krone“, die Ihnen davon in drei Teilen erzählt.
Teil 2: Letzten Sonntag haben wir die Vorgeschichte von Damhirsch „Bruno“ und seinen Artgenossen erzählt, deren Tage im aufgelassenen Wildgatter in Maiernigg am Wörthersee gezählt waren. Heute gehen wir in medias res und hinein in das 2,6 Hektar große, unwegsame Gelände, um das scheue Rudel zu fangen und auf den Aiderbichl-Gnadenhof in Micheldorf bei Friesach zu bringen, den Markus Leitner vorbildlich führt.
„Alles muss ganz ruhig ablaufen. Wir gehen langsam und versuchen so, die Tiere in meine Richtung zu lenken. Ich verstecke mich mit dem Narkosegewehr hinter Bäumen. Zuerst müssen die drei Hirschkühe betäubt werden, das sind die scheuesten Tiere, danach die zwei Hirsche“, gibt Tierarzt Roland Mertlitsch den Ablauf der schwierigen Rettungsaktion vor, für die auch Martin Broser und Kameramann Franz Webersdorfer vom Aiderbichl-Stammsitz in Henndorf bei Salzburg als Helfer angereist sind.


Der Mensch dachte, das Wild lachte und galoppierte davon. Und während sich die Retter den Hügel hinauf, den Steilhang hinunter und durch hüfthohes Farndickicht plagen, fliehen die Stunden wie die nervösen Hirsche. Dann, endlich, der erste Schuss aus dem Narkosegewehr und nach wenigen Minuten liegt Lilli schlafend im Farn. Mit der Trage eilen die „Aiderbichler“ Martin Broser und Markus Leitner zu dem narkotisierten Tier.
Schnell noch ein Tuch über die Augen, das gibt Sicherheit, und dann tritt wieder Tierarzt Mertlitsch in Aktion, um zu entwurmen, währen Leitner die Ohrmarken setzt: „Das ist wichtig, um sie leichter zu erkennen und so eine bessere Pflege zu gewährleisten“, betont er. Da sitzt jeder behutsame Handgriff. Und der direkte Kontakt rückt das ersehnte Happy End mit Hirsch in Reichweite. Doch um 13 Uhr sind erst „Lilli“ und „Lisa“ sicher im Transporter verstaut, während „Lea“ verschwunden ist.
Keine Chance bei Dunkelheit
„In dreieinhalb Stunden wird es dunkel, dann haben wir keine Chance mehr“, spricht Leitner aus, wovor sich alle fürchten. Doch unbeirrt macht sich Mertlitsch daran, einen neuen Narkosepfeil zu präparieren und die richtige Dosierung nach Gewicht abzuschätzen, die über Leben und Tod entscheidet. Die große Erfahrung des Aiderbichl-erprobten Wildtier-Experten vom Magdalensberg wird über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Irgendwann bleibt „Lea“ endlich im erforderlichen Abstand von nur 20 Metern stehen und Mertlitsch landet den erlösenden Treffer. „Bruno“, der im Sommer noch handzahm war, ist ein leichtes Ziel. Doch der schneeweiße „Lino“ läuft und läuft und läuft
Jeder Cent ist eine wertvolle Unterstützung für Hirsch „Bruno“, der hier stellvertretend für all die vielen Tiere stehen soll, die auf den Gnadenhöfen von Gut Aiderbichl liebevoll, artgerecht und bis zu ihrem natürlichen Ableben betreut werden.
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Und dann, als sich schon die Dämmerung über das Land legt und alle Hoffnung schwindet, schießt Mertlitsch noch einmal – und trifft! Jetzt weicht die Anspannung und als alle Hirsche gut auf Gut Aiderbichl ankommen, ist den Rettern die Freude ins Gesicht geschrieben. Wie es dem kleinen Rudel im neuen Zuhause in Micheldorf geht, erfahren Sie am 24. Dezember als Weihnachtsgeschichte der tierischen Art.
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