Claudia Plakolm (ÖVP), Christoph Wiederkehr (NEOS) und Korinna Schumann (SPÖ) äußerten sich am 2. Juli nach dem Ministerrat zum Schwerpunkt mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Österreich sei in Präventionsprogrammen, Schulpsychologie und Schulsozialarbeit bislang „unterversorgt“ gewesen.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) fasst die Zusammenkunft zu Beginn in wenigen Worten zusammen: „Wir müssen die mentale Gesundheit in den Mittelpunkt stellen.“ Geplant sind laut ihm ein Ausbau von Präventionsprogrammen, mehr Personal in Schulpsychologie und Schulsozialarbeit sowie verpflichtende „Exit-Gespräche“, wenn bei Kindern oder Jugendlichen der Schulabbruch droht.
Stress und psychische Erkrankungen hätten „insbesondere seit der Pandemie“ zugenommen, doch auch „internationale Krisen“ und Herausforderungen die Digitalen Medien betreffend, würden Kindern und Jugendlichen vermehrt zusetzen.
„Schulen sollen sicherer Ort sein“
Dabei sollten Schulen „ein sicherer Ort“ sein - nicht erst seit dem verheerenden Schul-Amoklauf in Graz, bei dem elf Menschen ums Leben kamen. Die Aufstockung von psychosozialem Unterstützungspersonal war bereits im Regierungsprogramm angekündigt.
Doch die Ereignisse vom 10. Juni seien ausschlaggebend für eine schnelle Umsetzung des Maßnahmenpakets gewesen, welches auf die Verbesserung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen abziele:
Der Bildungsminister sieht den Plan als anspruchsvoll, aber machbar. Dass nicht einmal die derzeitigen Psychologen-Stellen besetzt werden könnten, bestritt er. Man werde auch versuchen, die Arbeitsplätze zu attraktiveren.
Ab 2026 soll es zudem an Schulen zusätzlich zu den bestehenden Workshops zur Deradikalisierung eigene Angebote in Hinblick auf psychosoziale Unterstützung und psychische Gesundheit geben.
Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP): Plakolm erinnerte daran, dass mentale Gesundheit noch immer oft ein „Tabu oder aber „gehypter Trend“ sei.
Ihr Appell an Jugendliche: „Meldet euch und redet‘s darüber, weil es extrem wichtig ist.“ Eltern und Freunde würdend abei in erster Linie als wichtige „Sorgenfresser“ fungieren, aber auch die Kummernummer oder etwa „Rat auf Draht“ böten jederzeit Hilfestellung. „Man muss definitiv nicht alleine damit fertig werden, wenn es einem schlecht geht“, so Plakolm.
Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) betonte, wie wichtig Unterstützung für „Jugendliche besonders in Übergangszeiten“ sei. Gedanken an Schulabbruch, der Übergang von der Pflichtschule zur Lehre – es gäbe viele Beispiele, in denen Jugendcoaching Teenager vor wichtigen Entscheidungen unterstützen könnte.
Als Ziel formuliert wird dabei, den Ausbildungsweg in Zusammenarbeit mit geeigneten Unterstützungssystemen wie z. B. dem Jugendcoaching des Sozialministeriumservice oder dem AMS bestmöglich zu begleiten und andererseits „psychosoziale Risikofaktoren“ zu identifizieren und weitere Schritte in die Wege zu leiten.
Fokus auf Lehrlingen
Der Fokus liege derzeit vor allem auf Lehrlingen, Extremismusprävention und Konfliktmanagement. Das Projekt „Gesund aus der Krise“ würde außerdem fortgeführt, die 24-Stunden-Unterstützung für „Männer und Burschen“ in Krisensituationen ebenfalls.
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