Klaudia Tanners Aufbauplan „Mission Vorwärts“ soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. In der Luft wie am Boden warten Großprojekte. Die „Krone“ zählt die acht wichtigsten Entscheidungen 2026 auf.
Ein Mammutprojekt ist die Beschaffung von Luftabwehrraketen mittlerer Reichweite (ca. 50 km), die etwa im Zuge von Sky Shield gemeinsam mit anderen Staaten eingekauft werden könnten. Die aktuellen Systeme des Bundesheeres wirken mit rund sieben Kilometer Reichweite gegen Drohnen, Flugzeuge und Raketen nur mehr sehr eingeschränkt.
Im kommenden Jahr soll das (einzige) Panzerbataillon Österreichs 16 seiner 58 Kampfpanzer „Leopard 2“ zurückbekommen. Sie wurden von KNDS modernisiert und von der Variante A4 auf das Niveau der Variante A7 gebracht. Verbessert wurde der Schutz, vor allem aber das digitale Innenleben mit neuen Sensoren und Feuerleitrechnern.
Am 20. Jänner, dem Tag der Wehrpflicht, wird die eingesetzte Wehrdienstkommission ihren Bericht zur Weiterentwicklung von Wehr- und Zivildienst sowie zur Miliz präsentieren. Unter dem Vorsitz des Milizbeauftragten Erwin Hameseder berieten Experten aus Ministerien und Interessensvertretungen über eine mögliche Reform. Dem Vernehmen nach soll sich die Kommission für eine Verlängerung des Wehrdienstes auf acht Monate plus zwei Monate Übungen aussprechen. Der Zivildienst würde auf zwölf Monate ausgeweitet werden.
Resilienz und Durchhaltefähigkeit: Ein Schwerpunkt wird im nächsten Jahr die autarke Energieversorgung sein, insgesamt werden 382 Stromversorgungssysteme sowie 2530 Funkgeräte an die Truppe ausgeliefert. Auch die neuen Tarnanzüge und Kampfstiefel werden weiter ausgerollt. Im Bereich der Infrastruktur werden 2026 der Fliegerhorst in Langenlebarn saniert und Werkstätten in der Gablenz-Kaserne und der Kaserne in Strass fertig.
Der oberste Militär des Landes, General Rudolf Striedinger, wird im September 2026 in Ruhestand gehen. Als sein Nachfolger ist das „Mastermind“ hinter dem Aufbauplan 2032+ vorgesehen: Generalleutnant Günter Hofbauer, bekannt aus zahlreichen Fernseh- interviews und jetzt schon Stellvertreter Striedingers. Der smarte 57-Jährige gilt als absoluter Favorit auf das Amt. Ob er sich bewerben wird, ist jedoch noch unsicher.
Ein weiteres Großprojekt in Milliarden-Dimensionen ist die Eurofighter-Nachfolge. Zwar fliegen unsere Jets noch bis in die mittleren 2030er-Jahre, allerdings muss die Entscheidung über einen Ankauf von Nachfolgern spätestens im kommenden Jahr getroffen werden. Die besten Chancen haben dem Vernehmen nach F-35 aus US-Produktion sowie eine neue Version des Eurofighters.
Um den Schutz für schnell bewegliche Truppen zu erhöhen, wird in gepanzerte Fahrzeuge investiert: Für 2026 ist es geplant, dass neun von den in Wien bei GDELS erneuerten Schützenpanzern Ulan zurück zur Truppe kommen und 28 Pandur Evo fertig werden. Sie sind nur der Auftakt, rund 100 weitere Pandur sollen in den Jahren danach in verschiedenen Versionen folgen.
Bereits in vollem Gange sind die Ankäufe von neuen Transportflugzeugen C-390 und dem Advanced Jet Trainer M-346, beide Typen sollen ab 2028 in Österreich fliegen und sind langfristig für den Standort Hörsching gedacht. Ebenso wird die Black-Hawk-Flotte modernisiert, weitere AW-169-Hubschrauber laufen zu.
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