„Pflicht für Muslime“

Iran droht Trump als „Feind Gottes“ mit dem Tode

Außenpolitik
30.06.2025 06:52

Ein Geistlicher aus dem Iran hat US-Präsident Donald indirekt mit dem Tod bedroht: Ajatollah Nasser Makarem Schirasi erklärte, Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Chamenei würden als Fluch und Sünde gelten und im Islam mit dem Tod bestraft werden. Die USA erklärten indes, man könne weitere Angriffe gegen den Iran nicht ausschließen.

Ajatollah Nasser Makarem Schirasi sagte laut staatlicher Nachrichtenagentur IRNA auf die Frage eines Gläubigen zu Trump in seinem Büro in Ghom: „Personen oder Regime, die eine islamische Herrschaft angreifen oder deren religiöse Führer bedrohen oder gar gegen sie vorgehen, gelten als „Mohareb“ (Feinde Gottes/Krieger gegen Gott).“ Daher sei es die Pflicht der Muslime, diese „Feinde“ zur Rechenschaft zu ziehen. Ajatollah ist der religiöse Titel eines islamischen Rechtsgelehrten. Makarem Schirasi ist ein Ajatollah in der Stadt Ghom und zählt zu den einflussreichen Klerikern des Landes.

Er nannte Trump nicht direkt beim Namen, sondern erklärte lediglich die islamischen Prinzipien. Demnach werden diejenigen, die die Feinde islamischer Staaten und Führer bestrafen, als Heilige Krieger angesehen und haben den Segen Gottes sicher, so der Ajatollah.

Trump hatte zuvor Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Chamenei ausgesprochen.
Trump hatte zuvor Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Chamenei ausgesprochen.(Bild: AP/Jacquelyn Martin)

Auch Trump sprach indirekte Drohungen aus: Er erklärte, Chamenei sei ein leichtes Ziel. „Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.“

Iran will Angriffsverzicht von USA
Zudem will der Iran eine Wiederaufnahme der Gespräche mit den USA über sein Atomprogramm von einem Verzicht Washingtons auf weitere Angriffe abhängig machen. Die USA müssten diese ausschließen, wenn sie die diplomatischen Gespräche wieder aufnehmen wollen, sagte Irans stellvertretender Außenminister Madschid Tacht-Rawanchi der BBC. Die US-Regierung habe über Vermittler mitgeteilt, dass sie zu Verhandlungen zurückkehren wolle, aber „keine klare Position“ zu Angriffen bezogen.

US-Präsident Donald Trump hatte beim NATO-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran für diese Woche angekündigt, allerdings keine Details genannt. Er hatte kürzlich die extrem gesicherten iranischen Atomanlagen angreifen lassen. Auf die Frage, ob er Irans Atomanlagen erneut bombardieren lassen würde, falls es wieder Sorgen über Teherans Urananreicherung gebe, sagte Trump am Freitag: „Sicher, ohne Frage, absolut.“ Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben. Die jüngsten Angriffe hätten das Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen, bekräftigte Trump.

Iran weist Vorwürfe bezüglich einer Atombombe zurück
Der Iran werde darauf bestehen, Uran für friedliche Zwecke anreichern zu dürfen, sagte Tacht-Rawanchi der BBC und wies Vorwürfe zurück, der Iran arbeite heimlich an der Entwicklung einer Atombombe. Sein Land sei „vom Zugang zu nuklearem Material“ für sein Forschungsprogramm ausgeschlossen worden. „Über das Niveau kann man reden, über die Kapazität kann man reden, aber zu sagen, dass ihr keine Anreicherung haben dürft, null Anreicherung, und wenn ihr nicht einverstanden seid, werden wir euch bombardieren – das ist das Gesetz des Dschungels“, sagte der stellvertretende iranische Außenminister.

Verhandlungsbereitschaft hatte zuvor auch der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani signalisiert: Im Fall einer Einigung sei der Iran bereit, unter bestimmten Bedingungen seine Vorräte an 60- und 20-prozentig angereichertem Uran in ein anderes Land zu überstellen, zitierte ihn die Nachrichtenseite Al-Monitor am Donnerstag. Das stelle keine rote Linie dar. Alternativ könne das Uran unter Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA im Iran gelagert werden. Nicht aufgeben wolle man aber das Recht auf inländische Produktion von Uran – was die USA ablehnen.

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