Am 7. November entdeckten Mitarbeiter des Bauhofes in Gallspach (Bezirk Grieskirchen) bei Baumpflegearbeiten den Schädling. Experten vermuten, dass er über Verpackungsholz eingeschleppt wurde. In den vergangenen Tagen wurde systematisch nach dem Käfer gesucht. Dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz, die auf das Insekt konditioniert sind. Die Behörden ersuchen Grundeigentümer, befallene Bäume umgehend bei der Gemeinde oder der Bezirkshauptmannschaft zu melden. Typische Merkmale sind kreisrunde Ausbohrlöcher mit etwa einem Zentimeter Durchmesser.
Bis zum Beginn der Vegetationsperiode im März müssen die betroffenen Bäume aufgearbeitet sein. Dann folgt eine Monitoring-Phase. Erst wenn vier Jahre lang kein Befall mehr aufgetreten ist, gilt der Schädling nach EU-Vorgaben als ausgerottet. Vorläufig darf kein Holz aus dem Ortsgebiet gebracht werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Verschärfung der Verpackungsholz-Kontrolle gefordert
"In unseren Breiten zählt der Asiatische Laubholzbockkäfer zu den hundert gefährlichsten Neueinwanderern. Trotz regelmäßiger Importkontrollen wird er immer wieder auch bei uns in Europa mit unzureichend behandeltem Verpackungsholz, insbesondere mit Steinlieferungen aus dem südostasiatischen Raum, eingeschleppt", erklärte Christian Tomiczek vom Bundesforschungszentrums für Wald. Hiegelsberger fordert daher eine "maßgebliche Verschärfung der Verpackungsholz-Kontrolle, möglichst schon in den Importhäfen".
Die schwarzen Käfer werden bis zu drei Zentimeter groß und weisen weiße Flecken auf. Sie sind 2001 erstmals in Europa und zwar in der Stadt Braunau am Inn aufgetaucht und haben sich schnell vermehrt. Die Verbreitung wurde - auch unter Beobachtung durch die EU - rigoros bekämpft. Seit der ersten Sichtung 2001 bis 2009 wurden in Braunau insgesamt 220 befallene Bäume und 270 Käfer gefunden und beseitigt. Nun gilt der Bestand als sauber. Im Sommer 2012 trat der Käfer aber auch in St. Georgen bei Obernberg im Bezirk Ried im Innkreis auf. Dort laufen die Monitoringmaßnahmen noch.
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