Finanzchef David Ebersman sagte am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass die Nutzung von Facebook durch US-Teenager zwar insgesamt stabil geblieben sei, doch habe man einen Rückgang der täglich aktiven Nutzer besonders unter den jüngeren Jugendlichen beobachtet.
Bisher war Facebook Befürchtungen entgegengetreten, dass junge Leute das Netzwerk meiden würden und sich lieber der Blog-Plattform Tumblr, dem Kurznachrichtendienst Twitter oder dem Messenger WhatsApp widmeten. Auch die Foto-App Snapchat gilt als Sammelbecken für Facebook-Verweigerer. Vielen Jugendlichen sei das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg inzwischen einfach zu "elternverseucht", so die schon länger von Beobachtern geäußerte Sorge.
Nachdem die guten Geschäftszahlen die Facebook-Aktie zunächst um bis zu 16 Prozent in die Höhe getrieben hatten, knallte das Papier nach den Aussagen Ebersmans wieder herunter und lag zuletzt leicht im Minus. Auch Aussagen zu gesunkenen Preisen für Werbeanzeigen dürften den Börsianern nicht geschmeckt haben.
422 Millionen Dollar Gewinn
Durch die schiere Masse an Werbung im Nachrichtenstrom der Nutzer war der Umsatz von Facebook im dritten Quartal um 60 Prozent auf zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) gestiegen. Statt eines Verlusts von 59 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen einen Gewinn von 422 Millionen Dollar einfahren.
"Immer mehr Werbetreibende nutzen Facebook", sagte Zuckerbergs rechte Hand Sheryl Sandberg in der Telefonkonferenz. Vor allem in Europa sei das Interesse an Anzeigen gestiegen. Werbung macht zwei Drittel der Einnahmen von Facebook aus. Der Rest entfällt unter anderem auf eine Beteiligung an verkauften Online-Spielen auf dem Netzwerk.
Nutzerzahl weiter gestiegen
Facebook ist neben Google zu einer festen Größe im Online-Werbemarkt aufgestiegen. Grund ist die schiere Masse der Nutzer: Die Zahl nahm im Vergleich zum Vorquartal weiter von 1,15 Milliarden auf 1,19 Milliarden zu. 874 Millionen Nutzer greifen inzwischen über ihr Smartphone oder ihr Tablet auf Facebook zu. Damit wuchs dieser Anteil weiter kräftig.
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