Cyberkriminellen ist es über Mitarbeiter der Krypto-Börse Coinbase gelungen, an persönliche Daten von Nutzern der Plattform zu gelangen. Aus dem Versuch, Coinbase damit zu erpressen, wurde jedoch nichts – das Unternehmen drehte den Spieß kurzerhand um.
Cyberkriminelle hatten es einer Mitteilung der Krypto-Börse zufolge auf Kundenbetreuer in Übersee abgesehen. „Sie nutzten Geldangebote, um eine kleine Gruppe von Insidern davon zu überzeugen, Daten in unseren Kundensupport-Tools für weniger als ein Prozent der monatlich tätigen Coinbase-Nutzer zu kopieren. Ihr Ziel war es, eine Kundenliste zu sammeln, mit der sie Kontakt aufnehmen konnten, während sie vorgaben, Coinbase zu sein – und die Leute dazu brachten, ihre Kryptowährung auszuhändigen. Dann versuchten sie, Coinbase um 20 Millionen Dollar zu erpressen, um dies zu vertuschen“, schildert Coinbase.
Doch die Plattform ließ sich darauf nicht ein: Anstatt das Lösegeld zu zahlen, richtete Coinbase einen 20 Millionen Dollar schweren Belohnungsfonds für Informationen ein, die zur Festnahme und Verurteilung der Angreifer führen. „Senden Sie eine E-Mail an security@coinbase.com mit dem Betreff ,BOUNTY‘ wenn Sie Informationen zu diesen Kriminellen haben“, heißt es in der Mitteilung.
Die Insider wurden demnach umgehend entlassen, gegen sie wurde Strafanzeige erstattet. „Wir arbeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um die härtesten Strafen zu erwirken“, ließ Coinbase wissen. Laut einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht geht das Unternehmen von Kosten wegen des Vorfalls zwischen 80 und 400 Millionen Dollar aus. Die genannte Spanne könne sich durch „weitere potenzielle Verluste, Schadensersatzforderungen und mögliche Rückforderungen“ allerdings noch „erheblich erhöhen oder verringern“, hieß es.
„Rechnen Sie mit Betrügern“
Die Plattform teilte weiters mit, Kunden, die dazu verleitet wurden, Geld an die Angreifer zu überweisen, zu entschädigen. Zugleich mahnte das Krypto-Unternehmen zur Vorsicht: Kunden müssten jederzeit, ob in Verbindung mit dem aktuell Vorfall oder nicht, mit Betrügern rechnen, die sich als vermeintliche Mitarbeiter ausgeben und versuchen, sie zur Überweisung ihres Geldes zu drängen.
„Denken Sie daran: Coinbase wird Sie niemals nach Ihrem Passwort oder Ihren 2FA-Codes fragen oder Sie bitten, Vermögenswerte an eine bestimmte oder neue Adresse, ein neues Konto, einen neuen Tresor oder eine neue Wallet zu überweisen. Wir werden Sie niemals anrufen oder Ihnen eine SMS schreiben, um Ihnen eine neue Seed-Phrase oder Wallet-Adresse für die Überweisung Ihres Geldes mitzuteilen. Legen Sie in diesem Fall bitte auf. Coinbase wird Sie niemals bitten, eine unbekannte Nummer anzurufen, um uns zu erreichen“, mahnte die Plattform.
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